Engstelle in Forchheim: Darf hier wirklich geparkt werden?

25.2.2021, 05:58 Uhr
Engstelle in Forchheim: Darf hier wirklich geparkt werden?

© Foto: Stefan Hippel

Eigentlich ist der Fall rechtlich zweifelsfrei geregelt. In der Von-Brun-Straße in Forchheim, am Eingang zum Stadtpark, darf nicht im Einmündungsbereich der Basteistraße geparkt werden. Das regelt die Straßenverkehrsordnung (STVO). Demnach müssten fünf Meter ab der Einmündung der Basteistraße in die Von-Brun-Straße freigehalten werden, damit der Verkehr problemlos fließen kann.

"Doch immer wieder kommt es zu kritischen Situationen", sagt Peter Dyck, Anwohner in der Basteistraße. Er wohnt auf dem ehemaligen Hallenbadgelände und ist mit der Verkehrssituation nahezu täglich konfrontiert. Um in die Tiefgarage (Eingang in der Von-Brun-Straße) zu fahren, muss er sich vorsichtig in den Einmündungsbereich der Basteistraße vortasten. Seitdem das Rathaus generalsaniert und zur Großbaustelle geworden ist, kreuzen den Bereich immer wieder auch Lkw. Dann wird es eng, vor allem wenn der Einmündungsbereich zugeparkt ist, so Dyck.

Die Stadt sieht keine Gefahr

Der Stadt ist diese Stelle bekannt. Anwohner Dyck hat in der Sache auch Kontakt mit Oberbürgermeister Uwe Kirschstein (SPD) aufgenommen. Der versprach, sich um die Situation zu kümmern. Im vergangenen Jahr habe Dyck diese Aussage erhalten, ohne, dass sich seither etwas geändert habe.

Der Stadt ist die Anfrage bekannt. "Wir bestätigen, dass eine entsprechende Bürgeranfrage der betreffenden Person im vergangenen Jahr bei uns eingegangen ist und verschiedene Stellen der Stadtverwaltung damit befasst waren", teilt die Pressestelle auf Nachfrage mit. "Der entsprechende Einmündungsbereich in der Bastei/Von-Brun-Straße wurde daraufhin von der Stadtverwaltung geprüft und festgestellt, dass hier keine Gefahrenstelle vorliegt", heißt es weiter.

Zwei mögliche Lösungen

Von der Prüfung habe man Dyck in Kenntnis gesetzt, so Pressesprecherin Britta Kurth. Im Wesentlichen sind es zwei Lösungen, die Peter Dyck vorschlägt, um die Verkehrssituation hier zu entschärfen.

Lösung No. 1 – Falschparker aufschreiben: "Ich habe Parkwächter darauf angesprochen, warum die Autos nicht aufgeschrieben werden, die verkehrswidrig parken. Daraufhin habe ich die Antwort erhalten, dass es eine Vorgabe gebe, diese nicht aufzuschreiben", erzählt uns Dyck.

Darauf angesprochen, teilt die Stadt mit: "Natürlich werden an dieser Stelle nachweislich Falschparkende von der Verkehrsüberwachung verfolgt. Anderslautende Vorgaben können wir nicht bestätigen."

Lösung No. 2 – Halteverbotsschildversetzen: Möglicherweise könnte es sein, dass sich die Falschparker gar keiner Fehler bewusst sind, vermutet Dyck. Denn mitten im Einmündungsbereich, dort, wo die STVO das Parken eigentlich verbiete, steht ein Halteverbotsschild. Es zeigt an, dass ab dieser Stelle in Richtung Bamberger Straße auf der rechten Seite nicht geparkt werden darf.

Gilt die Fünf-Meter-Regel?

Autofahrer scheinen regelmäßig davon auszugehen, alles richtig zu machen, wenn sie bis kurz vors Halteverbotsschild fahren und ihr Auto davor abstellen. Auch wenn das "davor" bedeutet, mitten im Einmündungsbereich zu stehen, der eben laut STVO auf fünf Meter freigehalten werden müsse, vermutet Dyck.

Die Stadt sagt dazu, dass sich "eine weitergehende Diskussion über die Vorgaben der STVO bzw. über weitergehende bauliche Maßnahmen" erübrigt, weil die Stadtverwaltung festgestellt habe, dass hier keine Gefahrenstelle vorliege. "Der Einmündungstrichter Von-Brun-/Basteistraße ist sehr breit angelegt, es findet hier extrem geringer Straßenverkehr statt", begründet die Stadt.

Die STVO-Regelung gelte vor oder hinter Einmündungen und sei deshalb an dieser Stelle irrelevant, so die Stadt. "Wir befinden uns hier innerhalb einer Einmündung. Das Halteverbotsschild steht hier genau richtig, da es das Halten/Parken in der Von-Brun-Straße verhindern soll, vor allem deshalb, weil hier ein Schulweg entlang läuft."

Und dann gibt es da noch ein grundlegendes Problem: Es gibt zu wenig Parkmöglichkeiten für Arbeitnehmer, die in der Innenstadt arbeiten. Der Parkdruck hat zwar durch Corona abgenommen, die Nachfrage nach kostenlosen Parkmöglichkeiten ist deshalb aber nicht verschwunden. Die Verwaltung arbeitet an Lösungsansätzen, doch das ist wiederum ein Thema für sich.

Wo gibt es Ihrer Meinung nach Probleme beim Thema Parken? Melden Sie sich bei uns: redaktion-forchheim@pressenetz.de

7 Kommentare