Kandidat

Ernst Strian

Ernst Strian
Steckbrief

Name:Ernst Strian

Alter:62

Beruf:Ingenieur für Werkstofftechnik

Wohnort:Kunreuth

Liste:Demokratie Kunreuth

Mit mir an der Spitze werden sich in den nächsten sechs Jahren diese drei Dinge als erstes ändern:

Das Amt des ehrenamtlichen Bürgermeisters, also BGM im Nebenberuf, erfordert vom Amtsinhaber ein straffes und gut organisiertes Zeitmanagement. Verwaltungsstellen, Dienstleister, gemeindliche Mitarbeiter und viele andere, mit denen der BGM zu tun hat, üben ihre Tätigkeit im Hauptberuf aus; „from nine to five“. Ein ehrenamtlicher Bürgermeister kann das Amt oft nicht so auszuüben, wie er es sich idealerweise vorstellt: Dinge zu gestalten und aktiv voranzutreiben, zu moderieren, etc. Die Hauptzeit wird von reinen Verwaltungsarbeiten in Anspruch genommen. Abhängig von der Gemeindegröße reicht es aber nicht überall zum hauptamtlichen BGM. Für mich scheint es deshalb sinnvoll, die hauptberufliche Tätigkeit zurückzufahren oder aufzugeben. Wenn es die Rahmenbedingungen zulassen, ist das eine Option, die ich wahrnehmen würde. Für mich bedeutet Gestalten u.a. aktive Recherche, sich selbst in Kenntnis setzen und Sachverhalte zu hinterfragen. Ich setze dabei auf die Zusammenarbeit mit Personen, die in der Lage sind, auf besondere Situationen und Wünsche von Antragstellern einzugehen, anstatt zu erklären, was nicht geht. Keine Änderung der Änderung willen. Vorher klären was die mittel- und langfristigen Auswirkungen sind. Manchmal einen Umweg gehen oder abzuwarten ist sinnvoller. Beispiel Ladesäulen - überall „gewünscht“ - aber reicht der Strom? Ein Beispiel für eine wenig wirksame Lösung ist das Thema ÖPNV. Gut gemeint dass, Buslinien aufrecht erhalten werden und der Bus pünktlich nach Fahrplan Haltestellen anfährt, an denen jedoch niemand aussteigt, niemand einsteigt und der Bus genauso leer weiterfährt. Sinnvoller für Kunreuth wäre ein Bürgerbus, der sich auf die Stoßzeiten konzentrieren kann und Nahverkehrsknoten wie Forchheim Baiersdorf oder Effeltrich anfährt. Ein Bus, mit dem auch Senioren zum Arzt oder zum Einkaufen gefahren werden können. Das wäre effizienter für Mensch und Umwelt als Leerbusrunden. Alternative Ansätze sollen erprobt werden.

Das größte Ärgernis in meiner Gemeinde/Stadt/in meinem Landkreis ist…

Kunreuth hatte ehemals das Privileg an zwei Staatsstraßen gelegen zu sein. Heute ist das Privileg ein Laster. Neben dem Individualverkehr entwickeln sich Güternah- und Fernverkehr zum echten Ärgernis. Heutige LKW-Züge haben bis zu 37,5 t zulässiges Gesamtgewicht und zwängen sich durch die engen Ortschaften, in engen Kurven auch auf dem Gehweg. Baumaßahmen wie der Bahnausbau fordern ihren Tribut. Die Baustelle braucht Material, die Abrechnung erfolgt oft nach Anzahl der Fuhren. In den Schränken in den Häusern entlang der Straße vibriert das Geschirr, der ein oder andere Bauschaden ist vorprogrammiert oder zeichnet sich schon ab, vom Gefahrenpotenzial und Lärm ganz zu schweigen. Nach massivem Drängen auf verschiedenen Ebenen wurde jetzt „Tempo 30“ für LKW eingeführt. Weitere Forderungen und Lösungsvorschläge für Querungen oder optische Gestaltung der Fahrbahn sind gehört worden, die Reaktionen jedoch eher abweisend, die Kommunikation generell schleppend. Auch das Thema Ausbauregeln entlang der Staatsstraßen außer- und innerorts ist ein Stein des Anstoßes. Eine Maßnahme ist die Lage der OD Steine zu ändern und somit das geltende Baurecht. Geht nicht sagt das Straßenbauamt. Flächenmehrverbrauch ist vorprogrammiert. Anstöße und Nachfragen dazu sind gegeben, Antworten ... Schleppend ist auch das Raumordnungsverfahren, das seit den 80er Jahren über die Ortsteile zieht. In der Regel dauert so etwas zehn bis 15 Jahre. Hier Viele Geländezuteilungen wurden so angelegt, dass Streit der Teilnehmer bis hin zu gerichtlichen Auseinandersetzungen zwangsläufig die Folge war. Fragen von Gemeinderäten nach Terminen und Zeitplänen blieben unbeantwortet. Vieles von dem, was zu Verfahrensbeginn angekündigt wurde, ist nicht gehalten worden. Rechtsverbindliche Vorgänge zu Fragen wie Bau oder Übertragung der Grundstücke sind heute noch schwierig. Da ist viel Vertrauen in ein Amt verloren gegangen.

Dafür würde ich auf der Straße demonstrieren:

Auf kommunaler Ebene demonstrieren? Mehr ist mit guten Ideen, Vorschlägen und Anpacken erreicht, in Vereinen oder Gruppen. Anders wenn Dinge für uns entschieden werden, wenn Inter­essenträger der Meinung sind, etwas ändern oder einführen zu müssen. Für mich ist Bargeld so ein Thema. Woher kommt die Idee der Abschaffung des Bargeldes? Geldwäsche muss eingedämmt werden rufen die, die bei Vorgängen wie den Cum Ex-Geschäften zugeschaut haben und mittun mussten, dass Steuergelder zurückgezahlt wurden. Ergo sollen die Zahlungsströme transparent gestaltet werden. Dabei dürfte es heute schon Praxis sein das zu umgehen. Wohin werden unsere (Haus-)Banken entwickelt? Von welchen „Think Tanks“? Der Weg des Bargeldes, eines sicheren Gegenwertes, zur reinen Verrechnungseinheit ist vorprogrammiert. Von wem gewollt? Von einer aufgeklärten Mehrheit sicher nicht. Ist der Bitcoin transparent? Wem gehört er, wer kontrolliert ihn? Um nicht von einem Napf der Dummheit in den anderen zu springen, bleiben wir beim Bargeld. Bewährt über viele Jahrhunderte. Falschspieler und -drucker gab es, aber der angerichtete Schaden war überschau- und in den Folgen kontrollierbar, konnten nicht im World-Wide-Web verschwinden, weil der Zugriff auf Serveradressen dem Datenschutz unterliegt. Auch die Digitalisierung bedarf einer Regulierung. Bevor der Hype um künstliche Intelligenz ausufert, ist es sinnvoll, die den Menschen gegebene natürliche Intelligenz auf sichere Füße zu stellen, da er auch die Strukturen von KI legt. Stromlos ist die KI genauso tot wie seine Erschaffer, wenn das Herz aufhört zu schlagen. Dem Unterhaltungsroboter, der im Pflegeheim auf einen Tratsch zur Bespaßung der Senioren geschickt wird, bleibt auch die Sprache weg – wieder Pflegenotstand. Wollen wir Menschen, die ein Leben lang in der Gesellschaft etwas geleistet haben, wirklich derart betreut in die finale Verwahrlosung schicken? Diese Art von Monopolen sollte in einer aufgeklärten Gesellschaft geregelt sein.