Erotik und waghalsige Akrobatik: Das Männerballett-Turnier in Effeltrich
16.2.2020, 15:39 UhrAm Freitagabend war es wieder soweit. Die Faschingsgesellschaft Allamoschee hatte zum Männerballett-Wettbewerb eingeladen, diesmal im XXL-Format mit gleich zwei Teams mehr. Die Teilnahme am Effeltricher Männerballett-Turnier ist bei den Faschingsgesellschaften inzwischen sehr begehrt. Genauso können sich diejenigen glücklich schätzen, die eines der Eintrittstickets ergattern konnten.
Pokal gestohlen
Menschen standen, wie auch in den Vorjahren, stundenlang vor dem offiziellen Vorverkaufsstart Schlange. Innerhalb von wenigen Minuten waren die Eintrittskarten dann vergriffen.
In Effeltrich würde man aufgrund der Nachfrage gut und gerne eine zweite Veranstaltung hinbekommen. Wie begehrt der Siegerpokal ist, zeigt sich schon alleine daran, dass der letztjährige Pokal gestohlen wurde. Auch wenn immer wieder von den teilnehmenden Männerballetts betont wird, dass der Spaß im Vordergrund steht, ist das Turnier schon lange keine reine Gaudi-Veranstaltung mehr.
Immer waghalsiger
Vielmehr steht inzwischen der sportliche Ehrgeiz aller Teams im Vordergrund. Frei nach dem Motto "höher, schneller, weiter" arbeiten die Teams Jahr für Jahr daran in den Bereichen Choreographie, Kostüme und Gesamtidee daran, immer besser zu werden – und so werden auch die eingebauten Sportakrobatik-Elemente immer waghalsiger.
Den Anfang machte in diesem Jahr das Männerballett aus Hollfeld, die zum Thema "Typisch Mann, typisch Frau" tanzten und sämtliche Klischees bedienten. Die Hollfelder, die am Wettbewerb bereits zum fünften Mal teilnahmen, legten gleich zu Beginn mit einem anspruchsvollen Showtanz die Messlatte für die nachfolgenden Teams sehr hoch.
Danach startete das Männerballett aus Pinzberg mit seinem Schautanz, den es unter das Motto "Traumschiff trifft Traumschiff Surprise" stellte. So wurde zu Liedsequenzen von "Spacetaxi" aus dem Kinofilm "(T)Raumschiff Surprise" oder "Wieder alles im Griff auf dem sinkenden Schiff" getanzt. Die Pinzberger hatten wie die anderen Teams auch merklich viel Freude an ihrem Auftritt. Genauer gesagt so viel Freude, dass sie sich unmittelbar nach ihrem Tanz noch auf der Bühne gleich für das Turnier 2021 anmeldeten.
Junggesellenabschied und Hochzeit
Erstmals mit dabei war das Männerballett aus Gößweinstein. Die Jungs hatten sich für ihren Tanz das Motto "Burlesque" ausgesucht. Die Gößweinsteiner machten eine gute Figur.
Die Steiner Schlossgeister stellten auf der Bühne einen Junggesellenabschied mit anschließender Hochzeit nach. Als Gaststar für die Hochzeitsgesellschaft hatten sie Cordula Grün eingeladen. Danach waren die Brucker Gasshenker dran und hinterließen ebenfalls einen starken Eindruck.
Sie luden die Besucher zu einer Zeitreise durch fünf Jahrzehnte Musikgeschichte ein. Angefangen von den 70er Jahren ging es über die Jahrtausendwende bis zu den aktuellen Charts. Mit einer tollen Kulisse und einer aufwendigen Requisiten-Ausstattung starteten die "Wilden Antikörper" aus Oberasbach. "Ozapft is" hatten sie als Motto ausgewählt. So wurde ein Kerwasbaum auf der Bühne aufgestellt und ein Fass Bier angestochen. Aber auch tänzerisch hatten die Oberasbacher einiges zu bieten.
Mit Spannung erwartet wurde der Schautanz des Männerballetts "Flash Over" der Freiwilligen Feuerwehr Aschbach. Die Tänzer boten in den letzten Jahren immer sehr ansehnliche Leistungen. In diesem Jahr stellten sie ihren Showtanz unter das Motto "Back to school" und luden zu einer Mathestunde mit Lehrerin Frau Müller ein. Schnell war klar, dass die Aschbacher wieder zum Favoritenkreis um den Titelgewinn zählen würden. Schöne und waghalsige Sportakrobatik-Elemente gingen mit tollen Kostümen und einer schwierigen Choreographie einher – so holten sie sich dann auch den Sieg.
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