Ex-Fußballprofi Springer gab Gastspiel als TV-Experte

6.2.2019, 09:20 Uhr
Ex-Fußballprofi Springer gab Gastspiel als TV-Experte

© Foto: Timo Schickler

Während viele Ex-Kicker als Moderatoren und Kommentatoren auf diversen Kanälen im Minutentakt Einschätzungen zum Bundesliga-Geschehen abgeben, gefällt sich Christian Springer bisweilen wie zu aktiven Zeiten als defensiver Abräumer eher in bodenständigerer Rolle. Aus dem zivilen Leben als Arbeitnehmer im Papierhandel, Hobby-Motorradabenteurer und Feierabend-Fußballtrainer brach der 47-Jährige nun aus, um eben doch einmal wieder vor eine Kamera zu treten.

Der Bezahlsender sky hatte zum zweiten Mal angeklopft und diesmal einen günstigen Zeitpunkt erwischt beim Forchheimer, der allein über punktuelle Einsätze für die Traditionself des 1. FC Köln Verbindungen in die Branche pflegt. Da Springer jedoch für die Rheinländer und St. Pauli von 1995 bis 2006 fast 300 Partien bestritt, sollte er in der 75-minütigen Live-Sendung am Sonntagabend ein wenig über die 2. Bundesliga plaudern. "Es hat Spaß gemacht, aber war aufregender, als ich es mir vorgestellt habe", sagt Springer hinterher.

Mit einer knappen Woche Vorlauf habe er sich vor allem mit Statistiken und Namen — die aktuelle Tätigkeit des einstigen Kölner Mannschaftskollegen Sebastian Schindzielorz im Bochumer Management kam tatsächlich erst im Vorgespräch zur Sprache — befasst, konnte aber freilich die Studio-Situation nicht proben. "Das ist mit einem Mikrofon an der Backe vor drei verschiedenen Kameras schon weniger freies Reden als im Interview nach einem Bayernliga-Spiel." Die Anspannung, am Stehpult die richtige Position zu halten und auf den Moderator zu achten, wenn nach einer Ansage auf dessen Ohr ein Filmbeitrag startete oder stoppte, war für den Zuschauer fernab von München-Unterföhring allerdings nicht zu sehen.

Überraschung mit Beierlorzer

Der unbezahlte Experte beteiligte sich unfallfrei in der Analyse einzelner Spielszenen — die Taktik gilt als Lieblingsfeld des Fünftliga-Trainers — und durfte über psychologische Komponenten im Auf- und Abstiegskampf referieren. Eine Überraschung für die Programmmacher hatte Christian Springer kurz vor der Aufnahme mit der Information mitgebracht, als er von der gemeinsamen Zeit mit dem derzeitigen Regensburger Trainer Achim Beierlorzer in Forchheim berichtete. Prompt fanden die laut Springer "fachkundigen" Redakteure einen Weg, das Thema unterzubringen. Und so streifte der Dialog erwartungsgemäß die schwierige Situation für Springers Jahn in der Bayernliga. "Bei dieser Frage war ich am unsichersten. Ich wollte nicht zu weit ausholen, aber unsere sportlichen Probleme in den richtigen Kontext rücken." Das aufrichtige Bekenntnis zur wechselvollen Arbeit auf semiprofessioneller Ebene aber wirkte authentisch.

"Ich begleite den Fußball nach wie vor am liebsten aus der Nähe", erklärt Christian Springer. Dem vom Sender hinterlegten Interesse an einer Neuauflage bei günstiger Gelegenheit stehe er jedoch aufgeschlossen gegenüber.

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