Fehlende Isolierung der Schulsüdseite kritisiert

30.9.2008, 00:00 Uhr

Wie der Antragsteller in seinem Schreiben weiter ausführte, habe man zwar neue, besser isolierte Fenster eingebaut, auf eine entsprechende Dämmung der Südseite aber auf Abraten eines Energieberaters verzichtet. Dies führe dazu, dass an warmen Tagen die Sonnenstrahlung nahezu ungehindert durch die einfache Wand in die Klassenzimmer eindringen, andererseits bei Betrieb der Ölheizung die Wärme aber ohne großen Widerstand nach außen entweichen könne.

Dieser Zustand stelle eine Energie- und Geldverschwendung dar. Dazu komme, so Pospischil weiter, noch die Gefahr, dass sich mit der Zeit durch die über die unisolierte Südseite entweichende Ausdünstung der Kinder und der Lehrer während der Schulstunden Schimmel in der Wand bilden könne. Das alles habe dazu bewegt, den Gemeinderat zu einer ganzheitlichen bauphysikalischen Betrachtung durch einen ausgewiesenen Fachberater zu raten.

Erwartungsgemäß ließ der damals mit einer energetischen Bestandsaufnahme des Schulgebäudes beauftragte Ex-Gemeinderat Bernhard Hochmuth diese Anschuldigen nicht auf sich sitzen und verlas jetzt im Rathaussaal eine Gegendarstellung.

Prioritätenliste erstellt

Seine kostenfreie, auf der seit 1997 geltenden 3. Wärmeschutzverordnung basierende und aus dem selben Jahr stammende, Expertise habe letztlich dazu geführt, dass der Gemeinderat angesichts der angestrengten Haushaltslage eine Prioritätenliste erstellt habe, um so Stück für Stück je nach Dringlichkeit isolieren zu können.

Die einzig für ihn mögliche Schimmelbildung könnte sich demnach einmal an der Wand zu beiden Seiten des Haupteingangs ergeben, nachdem diese Wand zwar isoliert wurde, man die Milchglasscheiben aber nicht durch Wärmeglas ersetzte, so dass sich im Winter durch die beschlagenen Scheiben Wasser bilde und nach unten laufen könnte, was dann schon zu Schimmelbildung führen dürfte.

Seinen Vorschlägen nach wurde zwischenzeitlich die oberste Geschossdecke sowie die West-, Nord- und Ostseite isoliert, das Dach und die Südseite aber noch nicht. Auch er sehe die Dringlichkeit einer Isolierung der Südseite, aber erst nachdem die Glasbausteine im Treppenhaus durch Wärmeschutzfenster oder durch ein Mauerwerk ersetzt wurden. Es mache für ihn absolut keinen Sinn, so Hochmuth weiter, das Mauerwerk zu dämmen, in der Mitte der Wand aber ein Wärmeloch aus Glasbausteinen zu belassen.

Entgegen der Meinung von Gerhard Pospischil vertrete er aber die Meinung, dass sich mögliche gesundheitliche Beeinträchtigungen wegen der nur fünf bis sechs Schulstunden an den fünf Werktagen gar nicht ergeben dürfte. Außerdem werde der befürchtete erhöhte Heizölbedarf nicht so gravierend ausfallen, nachdem man jetzt mit 5000 Liter im Jahr nur noch bei 65 Prozent der benötigten Heizölmenge liege, wie vor der bereits erfolgten Isolierung von etwa 700 Quadratmeter Wandfläche.

Nachdem weder Bürgermeister Franz Schmidtlein noch seine Ratsrunde einen sofortigen Handlungsbedarf erkennen wollten, beschloss man mit 11:1 Stimmen, vorerst keine weitere Maßnahmen durchzuführen und erst bei eventuell auftretendem Handlungsbedarf tätig zu werden.

Jubiläum groß feiern

Ein weiteres Thema war die 900-Jahr-Feier der Gemeinde Hetzles im kommenden Jahr, die unter Beteiligung der Bevölkerung und der Ortsvereine mit einem mehrtägigen Festreigen vonstatten gehen soll. Dabei ist am 20. Juni ein Freiluftkonzert auf dem Kirchenparkplatz sowie am 4. und 5. Juli ein Tag des offenen Dorfes geplant. Hier will sich die Gemeinde einer breiten Öffentlichkeit mit einer Mischung aus Tradition und Moderne präsentieren. Nähere Einzelheiten sollen in einem Gespräch mit Gerhard Pospischil besprochen werden, der für die Planung der Feierlichkeiten bereits ein Konzept erstellt hat. Gleichzeitig aber beauftragte man Bürgermeister Schmidtlein damit, die Vorbereitungen für die Durchführung des Konzertabends unter freiem Himmel weiter voran zu treiben.

Einstimmig segnete das Gremium dann noch im Nachhinein die Mehrkosten für die Sanitäranlagen in Höhe von 3616 Euro ebenso ab wie die Anschaffung von drei Vierkantleuchten für den vor dem Gebäude verlaufenden Ebersbacher Weg zu einem Preis von 3098 Euro. Abgewartet werden müsse aber mindestens die nächste Sitzung, bis die Bauverwaltung eine Kostenübersicht für den rund 362 000 Euro teuren Feuerwehrgerätehaus-Ersatzbaus vorlegen kann.