Feuerstein: Mit Fairness, Freiheit und Toleranz in eine neue Zukunft starten

17.9.2018, 14:00 Uhr
Feuerstein: Mit Fairness, Freiheit und Toleranz in eine neue Zukunft starten

© Foto: Marquard Och

Jammern ist nicht das Ding von Geschäftsführer Thomas Lang, "wir haben sozialverträgliche Einsparungen und kleine Preiserhöhungen eingeführt, die Auslastung des Hauses gesteigert und haben ab 2019 das ,Bioland Bayern’ mit einem Kursangebot als Partner". Auf die Unterstützung durch die vor zwei Wochen eingestellte pädagogischen Leiterin Kerstin Debudey kann Lang überdies zählen.

In der zweiseitigen "Feuersteiner Erklärung" bezog der Nachfolger von Heiner Neuner die eindeutige Position: "Wir wollen nach wie vor eine kirchliche Bildungseinrichtung bleiben, der Fokus liegt darauf ein Netzwerk zu bilden für Fairness, Freiheit, Toleranz und Weltoffenheit. Den Feuerstein sehen wir als Ort des Austauschs, der Begegnung und des Handelns für die persönliche Entwicklung. Wir fühlen uns dem ländlichen Raum verbunden im Wissen, dass das Ländliche ohne das Städtische nicht wirken kann."

Die Forchheimer Grünen-Bundestagsabgeordnete Lisa Badum bescheinigte den Feuersteinern einen Namen, der so erhalten bleiben möge – die Lebensmittelbeschaffung aus der Region, das Energiekonzept und das Tagesprogramm sprächen dafür.

Egal waren dem Mitglied im Trägerverein, Landrat Hermann Ulm (CSU) die anderen Schreibweisen "Edzerla" oder "Edzderla". "Jetzt pack mer’s an – es geht um eine gute Zukunft des Hauses", machte Ulm deutlich.

Ebermannstadts Bürgermeisterin Christiane Meyer (NLE) meinte: "Wir müssen den Bürgern einen Tanzboden schaffen, auf dem sie sich wohlfühlen, das ist unsere Aufgabe. Mit der integrierten ländlichen Entwicklung ,ILE Fränkische Schweiz aktiv’ - meinem Lieblingsprojekt – wollen wir nach dem Motto ,gemeinsam sind wir stärker’ die innere Fränkische Schweiz in die Zukunft führen und zwar etzerla", betonte die Vorsitzende der Zwölfergemeinschaft.

 Josef Göppel, der Vorsitzende des Landschaftspflegeverbands Deutschland mahnte: "Wir müssen aufpassen, dass das Gefühl für den ländlichen Raum sichtbar bleibt. Ich weiß nicht, was hier das Erzbistum macht, am Hesselberg ist der Ausbau der evangelischen Landvolkshochschule gelungen", zeigte der Ansbacher auf.

"Vom Feuerstein sind immer schon Impulse ausgegangen, das soll so bleiben", hieß es im Statement von Grünen Kandidat Emmerich Huber. Die Antwort von SPD-Kandidat Atila Karabag: "Sie machen hier tolle Arbeit, Offenheit und Toleranz sind auch mir wichtige Werte, Bildung ist unsere Zukunft.".

Das Thema " Rückzug der Kirche aus der Landvolkshochschule" ließ die Politiker nicht los. "Es geht nicht, dass sich meine Kirche aus der Verantwortung stiehlt", äußerte sich Thorsten Glauber enttäuscht. "Ich werde dem Erzbischof schreiben und um ein Treffen bitten", versicherte Michael Hofmann, der sich auch eine Unterschriftenaktion vorstellen könnte.

Nur geringe Resonanz fand die Vorstellung der österreichischen Gemeinde Langenegg; Bürgermeister Kurt Krottenhammer sprach über den Weg, der den Sieg im Wettbewerb "Europäischer Dorferneuerungspreis" und "Gemeinde der Zukunft" einbrachte. Seit 1995 spart eine Hackschnitzelheizung Energie in öffentlichen und privaten Gebäuden, die Nahversorgung der 1200 Einwohner ist durch einen 450 Quadrameter großen Laden gesichert – gebaut von der Gemeinde. Kurt Krottenhammer war auch aufmerksamer Zuhörer des Polit-Talks: "Ich habe gehört, dass hier die Kirche nicht mehr zur Bevölkerung kommt – dann muss sich die Kirche nicht wundern, wenn die Leute nicht mehr in die Kirche gehen."

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