Firma Fritsche: Ein Jahrhundert im Dienst der Entsorgung

20.12.2020, 15:48 Uhr
Firma Fritsche: Ein Jahrhundert im Dienst der Entsorgung

© Archiv Fa. Fritsche

Der Unternehmensname blieb gleich, der Name der Geschäftsführer wechselte, als Fritsches Schwiegersohn Adolf Haensch das Geschäft in den 1950er Jahren übernommen hat. Er investierte damals 2000 Deutsche Mark in einen gebrauchten Lastwagen, in den 1990ern kaufte die Familie die Papierfabrik auf dem ehemaligen Gelände der "Vereinigten Papierwerke Schickedanz" und investierte in den Standort Forchheim.

Anno 1980 war die Rudolf Fritsche GmbH zunächst von Forchheim in das Hafengebiet von Bamberg gezogen. 13 Jahre später bot sich Peter Haensch, dem Enkel des Gründers, der das Unternehmen mittlerweile leitete, die Chance, in Forchheim ein neues Kapitel der Firmengeschichte aufzuschlagen. So wurde der alte Standort an der Bayreuther Straße – auf dem heute das neue Hotel Arivo steht – verkauft und der Unternehmenssitz an die Steinbühlstraße verlegt. Der zertifizierte Entsorgungsbetrieb investierte dort und baute auf 36 000 Quadratmetern einen modernen Recyclingbetrieb auf.

Eigene Werkstatt für den Fuhrpark

Es war nun Platz für Containerpressen, Sortiermaschinen, eine professionelle Anlage zur datenschutzkonformen Aktenvernichtung und vor allem für einen großen Fuhrpark. Der besteht aktuell aus 20 Lastwagen mit unterschiedlichen Aufbauten; dazu kommen gut 700 Container, die zwischen fünf und 35 Kubikmeter Material fassen. In der betriebseigenen Werkstatt werden die diversen Transportmittel gewartet, repariert und für den täglichen Einsatz fit gehalten. Schließlich geht es in der Entsorgungsbranche immer wieder um schwere Lasten, die zuverlässig bewegt werden wollen.

Firma Fritsche: Ein Jahrhundert im Dienst der Entsorgung

© Foto: Archiv Fa. Fritsche

Die Rudolf Fritsche GmbH betreibt die Wertstoffhöfe in Forchheim und Ebermannstadt, die insbesondere den Privatleuten offen stehen. Für Gewerbe- und Industriekunden bietet der Entsorger maßgeschneiderte Lösungen an.

"Wir können sehr flexibel und kurzfristig auf Anforderungen unserer Kunden zugehen", sagt Michael Haensch. Der Diplom-Chemiker übernahm – nach einigen Jahren der Zusammenarbeit mit seiner Schwester – vor zehn Jahren die alleinige Leitung des Unternehmens von seinen Eltern Peter und Barbara Haensch. Schon in den Ferien baute der aktuelle Geschäftsführer zu Studienzeiten die EDV des Unternehmens auf. Dass er selbst in den Familienbetrieb einsteigen würde, war für ihn lange nicht klar. Bereut hat er den Schritt nicht. Heute ist er Chef von rund 50 Mitarbeitern und erarbeitet mit seinem Team serviceorientierte Entsorgungskonzepte. Wichtig ist ihm dabei die flache Hierarchie im Team, die schnelle Entscheidungsprozesse fördert.

Eigentlich war zum 100. Geburtstag eine große Feier geplant, so Haensch. Man wollte Kunden, Freunde, Partner und Ehemalige einladen. Doch die Corona-Pandemie machte den geplanten Feierlichkeiten einen Strich durch die Rechnung. Doch der Geschäftsführer bleibt dennoch zuversichtlich: Ein Unternehmer, der eine hundertjährige Firma leitet, weiß genau, dass das nächste Jubiläum bestimmt kommt.

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