Forchheim als Corona-Modellregion? OB hält Idee für "unehrlich"
30.3.2021, 18:16 UhrIn den teilnehmenden Städten sollen Lockdown-Lockerungen und vorsichtige Öffnungsschritte mitten im Pandemiegeschehen erprobt und mit Corona-Tests begleitet werden. Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) hatte zuletzt erklärt, die Regionen sollten zeigen, "wie eine kontrollierte Öffnung bestimmter Lebensbereiche unter Pandemie-Bedingungen möglich ist".
Oberbürgermeister Kirschstein hält den Versuch deshalb für unehrlich, "weil er nicht zu einer Öffnungsstrategie führen darf". Denn Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) stellte klar, dass das Projekt nicht zu grenzenlosen Öffnungen führe, sondern dazu diene, um zu klären, welche Wirkung durch konsequente Tests erreicht werden könnte. So bremste er die Erwartungen.
Dazu Kirschstein: "Ich weiß nicht, wie viele Studien der Freistaat noch machen will." Er fordert vielmehr, laufende oder bereits abgeschlossene Studien auszuwerten und daraus Erkenntnisse zu gewinnen. Die geplanten Modellregionen betrachte er deshalb kritisch und skeptisch.
Warnung vor Hotspots
Gemeindetagspräsident Uwe Brandl warnte Ministerpräsident Söder in einem Schreiben vor den möglichen Folgen der geplanten Modellregionen. Die teilnehmenden Städte könnten verstärkt von Menschen aus dem Umland zum Einkaufen aufgesucht werden und sich die Kommunen so zu einem Hotspot entwickeln. Brandl plädiert für generelle oder branchenspezifische Lockerungen mit vorgegebenem Hygienekonzept.
Die Kommunen wiederum sind anscheinend von den geplanten Modellregionen überzeugt: Bis Sonntagmittag haben 83 ihr Interesse bekundet.
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