Forchheim: Angst vor dem großen Modehaus

3.3.2015, 19:00 Uhr
Forchheim: Angst vor dem großen Modehaus

© Anestis Aslanidis

Das Areal rund um die Bosch- und Hafenstraße im Süden der Stadt ist eines der letzten, auf dem sich der Einzelhandel ungebremst entfalten kann. Gut für die Grundstückseigentümer, potenziell gefährlich für die Innenstadthändler. In den vergangenen Tagen machte eine Neuigkeit die Runde, die Einzelhändler aufschrecken ließ. Das Nürnberger Modekaufhaus Wöhrl soll einen Outlet-Shop auf dem Areal eröffnen wollen.

Noch werden in der Teppichwelt von ARO Bodenbeläge aller Art verkauft. „Der Vertrag läuft bis zum 31. Dezember“, erklärt ein Mitarbeiter der Beyer Immobilienverwaltung, die das Grundstück vermarktet. Das Modekaufhaus Wöhrl sei dafür nie im Gespräch gewesen, betont er. Man habe Ideen, wer in das Gebäude ziehen könnte, keine sei spruchreif.

Noch fallen keine Namen

Konkreter sieht es bei der Vermarktung des Gebäudes aus, in dem ehemals TTL (jetzt Hans-Böckler-Straße) seinen Standort hatte. Eineinhalb bis zwei Jahre wurde nach einem Nachmieter gesucht. Das Manko: die Lage in der zweiten Reihe. Inzwischen gebe es aber zwei Möglichkeiten. Man sei in Verhandlungen, unter anderem mit einem Textiler. Einen Namen könne man noch nicht nennen, Wöhrl werde es aber wohl nicht werden, heißt es von Beyer.

Könnte ein Modeladen im ehemaligen TTL dem Einzelhandel in der Innenstadt den Todesstoß versetzen? Von einem 2000 Quadratmeter-großen Outlet will Stefan Schick, Chef der Werbegemeinschaft, gehört haben. „Das wäre katastrophal.“ Wer käme dann noch in die Stadt?

Die Wirtschaftsförderung der Stadt wiederum ist hin- und hergerissen, wenn es um die Ansiedlung eines großen Modehauses außerhalb der Innenstadt geht. „Wir sehen die Probleme, aber wir sehen auch das Potenzial“, sagt Birgit Müller. Immer wieder haben Textilhändler Interesse an Forchheim bekundet: „Der Innenstadt fehlen aber momentan die entsprechenden Flächen.“

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