Forchheim: Bauboom in der gehobenen Kategorie

16.6.2019, 09:00 Uhr
Forchheim: Bauboom in der gehobenen Kategorie

© Anestis Aslanidis

Sechs Sozialwohnungen baut die städtische Wohnbau- und Sanierungsgesellschaft GWS derzeit in Buckenhofen im Auftrag der Stadt. Am Wasserstall wird ein Sechs-Familienhaus mit einer Zwei-Zimmer-, vier Drei-Zimmer- und einer Vier-Zimmer-Wohnung entstehen. Das Bauvorhaben wird aus Mitteln des kommunalen Wohnbauförderprogramms durch den Freistaat gefördert. Lagen die geschätzten Baukosten zu Baubeginn bei 1,782 Millionen Euro, stiegen sie inzwischen auf voraussichtlich 1,814 Millionen, eine Kostensteigerung von 1,8 Prozent gegenüber der ursprünglichen Kalkulation.

Die Kellerplanung wurde auf Anraten von Statikern und Bodengutachtern geändert und das Gebäude zur Hälfte in Ost-/West-Richtung unterkellert. Außerdem wird die Hangsicherung, ursprünglich mit L-Steinen aus Beton vorgesehen, mit Gabionenwänden ausgeführt (Steine in Gitterkäfigen), die Balkone wurden von der West- auf die Süd-Seite verlegt. Die Baumaßnahme liegt im Zeitplan, aktuell laufen die Ausbauarbeiten. Der Abschluss ist für August vorgesehen, dann will die GWS in die Vermietung gehen. Bis Ende des Jahres soll die Baumaßnahme abgeschlossen sein.

Ebenfalls die GWS hat in der Mayer-Franken-Straße 38 Anfang Mai ein Gemeinschaftsprojekt mit der Diakonie Bamberg-Forchheim begonnen. Im ehemaligen Hornschuchpark sind bei Gesamtkosten von 3,6 Millionen Euro 16 Sozialwohnungen geplant, gleich neben dem Seniorenzentrum der Diakonie.

Forchheim: Bauboom in der gehobenen Kategorie

© Foto: Anestis Aslanidis

Der evangelische Wohlfahrtsverband beteiligt sich, indem er zwischen Altenheim und GWS–Wohnungen eine Tagespflegeeinrichtung errichtet, inklusive dreier Wohnungen. Seit dem Spatenstich am 2. Mai ist aber auf der Baustelle noch wenig geschehen, weil die Untere Naturschutzbehörde in Sachen Heckenfällung eingreifen musste.

Gleich unterhalb davon, ebenfalls im ehemaligen Hornschuchpark und direkt an der Bayreuther Straße 125 gelegen, investiert die Nürnberger Schultheiss-Wohnbau AG weit über 20 Millionen Euro in die Herstellung von 76 Eigentumswohnungen in vier Häusern. Die zwei bis vier Zimmer großen Wohnungen sind zwischen 36 und 121 Quadratmeter groß. Der erste Bauabschnitt wird im Dezember bezugsfertig sein, so die Schultheiss-Wohnbau, der zweite im Juni 2020. Mittlerweile, "nach Verzögerungen bei der Projektierung", laufe der Verkauf "sehr gut an". 26 Wohnungen sind insgesamt noch zu haben. Kategorie: gehoben. GWS-Mieter ein Stück weit den Berg hinauf werden für den Quadratmeter 7,80 Euro zu zahlen haben. Die Käufer der Schultheiss-Wohnungen im "Hornschuchpark" müssen etwas tiefer ins Portemonnaie greifen. Eine Zwei-Zimmer-Wohnung kommt auf rund 4000 Euro für jeden der 80 Quadratmeter.

Forchheim: Bauboom in der gehobenen Kategorie

© Foto: Anestis Aslanidis

Etwas exklusiver noch ist die Wohnlage in der Löschwöhrdstraße 5. Hier ist inzwischen das Kellergeschoss von Forchheims erster Pyramide im Bau. Projektgesellschaft ist die Bauwerke Liebe & Partner aus Nürnberg. Die Quadratmeterpreise erreichen hier Höhen über 5000 Euro. Kategorie: gehoben. Neben der Pyramide ("Cityterrassen") mit ihren acht Wohnungen (zwei bis vier Zimmer, 65 bis 126 Quadratmeter, geplante Fertigstellung: Winter 2020) wird nebenan auch die alte Landwirtschaftsschule für Wohnzwecke umgebaut ("Citydenkmal"): 17 Wohnungen (zwei bis vier Zimmer, 47 bis 136 Quadratmeter) sind geplant. Kategorie: Standard. Die Nachfrage, so die Auskunft der Projektgesellschaft, "entspricht unseren Erwartungen".

Wer sich dieser Tage über die vielen Straßenbaustellen rund um die Karolingerstraße wundert: Hier graben die Stadtwerke und stellen neue Hausanschlüsse für die Breitbandverkabelung her.

Apropos Stadtwerke: Seit Februar entsteht im Zweng, wie berichtet, ein neues Wasserwerk. Mittlerweile sind sämtliche Wände im Untergeschoss und Decken des Gebäudes und der Wasserkammern fertiggestellt, teilt die Pressestelle mit. Derzeit wird das Erdgeschoss gebaut. In etwa einem Monat sollen die Kammern auf Dichtheit überprüft werden, indem sie mit Wasser gefüllt werden. Die Arbeiten im Rohbau liegen im Zeitplan und dauern voraussichtlich bis Ende August. Die Inbetriebnahme des Wasserwerkes wird vermutlich erst Ende 2020, Anfang 2021 stattfinden.

Wo einst alte Leute unter der Obhut des Bayerischen Roten Kreuzes gepflegt wurden, in der Hainbrunnenstraße, wachsen die Wohntürme der bpd-Immobilienentwicklung unter dem schönen Namen "Hainbrunnenpark" in die Höhe. Die ersten Bewohner können ihre neuen Domizile, so die Auskunft von bpd, voraussichtlich ab Herbst 2020 beziehen. Das gesamte Ensemble inklusive Außenanlagen wird voraussichtlich im Juni 2021 fertiggestellt sein. In drei fünfeckigen Baukörpern entstehen hier 44 Eigentumswohnungen mit Wohnflächen von 65 bis 163 Quadratmetern und zwei bis vier Zimmern. Die Preise bewegen sich zwischen 270 000 und 800 000 Euro. Der Verkauf, so ein Sprecher von bpd, läuft "wie erwartet". Aus Forchheim und Umgebung liegen dem Immobilienentwickler "vielversprechende Anfragen für weitere Grundstücke" vor. Aber zurzeit konzentriere man sich voll auf den Hainbrunnenpark. Kategorie: gehoben.

Das "Post-Quartier" am Bahnhof von Sontowski & Partner umfasst, neben Gewerbeflächen, ein Hotel und einen Wohnkomplex. Der Abbruch der alten Postgebäude, so eine Sprecherin, ist abgeschlossen. Nun müssen, als Absicherung gegenüber der Wiesent und dem hohen Grundwasserstand, Spundwände in den Boden gerammt werden, bis zu acht Meter tief. Dies werde gerade vorbereitet, inklusive geologischer und hydrologischer Gutachten. Für diese Arbeiten sind sechs bis acht Wochen vorgesehen, danach folgt der Aushub für die Neubauten.

Ende 2020 rechnet Sontowski & Partner mit der Fertigstellung des ganzen Quartiers. 41 Mietwohnungen sind vorgesehen, von einem bis vier Zimmern bei Größen zwischen 32 und 105 Quadratmetern. Im Hotel an der Theodor-Heuss-Allee werden 150 Zimmer geplant.

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