Forchheim: Brandheiße Debatte um den Kaiserstrand

15.5.2020, 06:00 Uhr
Forchheim: Brandheiße Debatte um den Kaiserstrand

© Archivfoto: Ralf Rödel

Was ist passiert? Im April 2018 war die Gastrohütte auf dem Stadtstrand, der seit 2017 von einer Erlanger Eventagentur betrieben wurde, noch vor Saisonbeginn nächtens in Flammen aufgegangen. Dabei spielte mutmaßlich auch ein Gasbehälter eine Rolle. Die Brandermittler der Polizei kamen zu folgendem Schluss: Die genaue Ursache des Brandes ist nicht zweifelsfrei festzustellen, auch wenn es aufgrund der Indizienlage Vermutungen gibt: Die Selbstentzündung von in der Hätte gelagerten Putzlappen kam in Frage, auch ein technischer Defekt am Stromverteilerkasten. Das war den Versicherungen für eine Schuldzuweisung zu wenig: Die Haftpflichtversicherung der Agentur lehnte eine Zahlung ab. Zumal das Brandrisiko im Vertrag mit der Stadt gar nicht thematisiert worden war. Die Versicherung der Stadt lehnte ab, weil die Mauer nicht brandschutzversichert ist.

Die Mauer trug aber den größten Schaden davon. Der Sandstein war unter der starken Hitze auf einer Fläche von mehreren Quadratmetern abgeplatzt, während der Saison 2018 notdürftig von einer Plastikplane verdeckt. Erst im Frühjahr 2019 machten Fotos der NN, von außerhalb aufgenommen, das Ausmaß des Schadens deutlich. Erst jetzt ließ die Stadt die Schadenshöhe feststellen und beauftragte eine Reparatur. Kosten: rund 52 000 Euro. Bei der Haftplfichtversicherung des Betreibers, so der Stadtjurist Till Zimmer, konnte er auf Kulanzbasis nun 17 000 Euro herausverhandeln. Mehr gehe nicht.

Annehmen, empfahlen die Stadträte. Ulrich Schürr (CSU) meinte, in Zukunft sollten solche Risiken von vornherein mit abgesichert werden. Reiner Büttner (SPD) meinte, der Strandbetrieb habe "der Stadt gut getan" und "den Anfang gemacht, das Areal für die Bevölkerung nutzbar zu machen". Der gleichen Meinung war Josua Flierl (CSU): "Bei einem ähnlichen Angebot sollten wir nicht von vornherein sagen: Das wollen wir nicht." Nur Ludwig Preusch (FW) goss Wasser in den Wein: "Es gibt keine Chance, an dieser Stelle noch einmal eine gastronomische Anlage zuzulassen. Das heißt aber nicht, dass die Bastion für die öffentliche Nutzung dauerhaft geschlossen sein muss."

Keine Kommentare