Forchheim: "DerEnte" als Bayerns Bester Soundakrobat

25.9.2018, 16:00 Uhr
Forchheim:

© Foto: Heike Krämer

Mit seiner – vorsichtig gesprochen – ungewöhnlichen Art des Musikmachens setzte sich "DerEnte" im Vorentscheid gegen zwei Jodler, einen Beatboxer, einen Gstanzl-Sänger, einen Hirschruf-Vizeweltmeister und einen Vogelstimmen-Imitator durch.

Sogar eine Leucht-Ukulele hatte er im Einsatz, obwohl man deren farbigen Klang im Radio nicht sehen konnte. "Ich überfordere gerne audiovisuell," so der Künstler, dessen breites Grinsen man auch am Telefon hören konnte.

Alle seine Instrumente hat er aus baumarktüblichen Teilen zusammengesetzt, ihnen eine neue Funktion zugewiesen, ein neues Leben eingehaucht. Aus einem Spaten hat er einen E-Bass gebastelt. Aus einem Tennisschläger eine Gitarre. "Wenn ich mich da verspiele, bekomme ich es selten mit." Und seine Zuhörer seien von der irrwitzigen, temporeichen, originellen Show des Multi-Instrumentalisten mit Rasseln, Mundharmonika und natürlich Ententröte sowieso so gefesselt, dass sie glaubten, auch das gehöre dazu.

Viele neue Gesichter

Als "Bayerns Bester Soundakrobat" wird er den Titel wohl nie verteidigen müssen. Der Anlass war einmalig, suchte das Georgs-Palast-Theater (GOP) in München zu seinem zehnjährigen Bestehen doch einen "Special Act". Das liegt nun hinter ihm: Inmitten akrobatischer Höchstleistungen und eines aktuellen Theaterstücks, durfte "DerEnte" vor vielen neuen Gesichtern spielen, die ihn noch nicht im Jungen Theater Forchheim oder auf diversen Straßen und Plätzen dies- und jenseits der Donau gesehen hatten.

Noch immer aufgeregt

Dort liegen nämlich die Anfänge des Musikers mit dem trag- und fahrbaren Ein-Mann-Orchester. Auch wenn sein Beruf als Fachinformatiker am Universitätsklinikum keine großen Tourneen zulässt. Wenn man einmal seine Showfuzzi-Auftritte vor bis zu 40 000 Konzert- / Festivalbesuchern bei der Fun-Metal-Band "James Blast Orchester" (J.B.O.) außen vor lässt, war das für den Solo-Künstler das bislang größte Publikum. "Auch nach dutzenden Auftritten ist man immer noch aufgeregt, hat Respekt vor den Leuten im Schatten der Scheinwerfer."

René Kraus hatte nur eine Viertelstunde. Er habe dann sein Erkennungslied "Ich bin DerEnte!" gesungen. Dann eine Cover-Version eines Rock-Klassikers der "Seven Nation Army" und zuletzt eine Techno-Einlage aus eigenem Anbau. "Vor mir sang der Mundart-Liedermacher Christoph Weiherer, nach mir brachte die Stand-Up-Comedian Franziska Wanninger das Publikum zum Lachen."

In der Zwischenzeit hat "DerEnte" sein harmonisches Gequake von einem Kurzauftritt auf dem Offenen Podium im Jungen Theater hin zu einem abendfüllenden Programm weiterentwickelt. Und einige Dinge brütet René Kraus auch noch aus. "Es hat riesigen Spaß gemacht. Ich gehöre einfach auf eine solch große Bühne."

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