Bauplan ist (fast) fertig

Forchheim: Die "Pechtold-Halle" soll zum Ersatz-Kulturtempel werden

19.10.2021, 20:00 Uhr
Auf rund 4500 Quadratmetern soll der westliche Teil der großen Halle in der Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße zum Kolpinghaus-Ersatz werden.

© Athina Tsimplostefanaki Auf rund 4500 Quadratmetern soll der westliche Teil der großen Halle in der Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße zum Kolpinghaus-Ersatz werden.

In der Halle von Ulrich Pechtold wurde bislang überdachtes Fußballspielen ("Indoor-Soccer") sowie Bowling angeboten, im Außenbereich ist ein (Mini-)Golf-Parcours angelegt. Die Stadt möchte nun getrennt davon den Teilumbau und eine Nutzungsänderung auf rund 4500 Quadratmetern, die sich mittlerweile im Eigentum der Stadt befinden. Rund 1,5 Millionen Euro waren dafür zuletzt veranschlagt.

Die Ertüchtigungsmaßnahmen erstrecken sich im Wesentlichen auf den westlichen Bereich der Haupthalle und soll "zeitlich begrenzt" sein, wie Bauordnungsamtsleiter Stefan Kindler den Stadträten in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses erläuterte. Hintergrund: Die Hallen-Umnutzung stellt eine Interimslösung als Kulturstätte dar, derweil das Kolpinghaus generalsaniert wird.

Die Übergangs-Versammlungsstätte könne antragsgemäß bis zu 500 Personen beherbergen und soll mit einer mobilen Bühne und Nebenbühne ausgebaut werden, so Kindler weiter. Auch Ausschuss-Sitzungen des Stadtrats könnten dort künftig stattfinden.

"Das alles erfordert einen Parkplatzbedarf von etwa 100 Stellplätzen," erklärte der Amtschef. Bei "maximaler Ausnutzung" der Versammlungsstätte müssten laut Stellplatzverordnung rund 46 Parkplätze weiterhin im öffentlichen Verkehrsraum der Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße zur Verfügung stehen. Da es sich aber um eine "temporär genutzte, bestehende Einheit" handle und "rechnerisch insgesamt ausreichend Stellplätze da sind", könne auf einen Nachweis weiterer Parkplätze über den Bestand hinaus verzichtet werden, so Kindler. Im Zweifel könne man immer noch geschotterte Parkplätze südlich der Minigolf-Anlage schaffen.

Stadtrat Thomas Werner (CSU) war etwas enttäuscht, dass die Närrischen Siedler die Halle für ihre Faschingsfeiern 2022 wahrscheinlich nicht nutzen könnten ("Was ja mal so in den Raum gestellt wurde"), seiner Einschätzung nach werde es nämlich frühestens bis Mitte nächsten Jahres dauern, bis der Ersatz-Kulturtempel fertiggestellt ist. "Dieser späte Termin entspricht insofern nicht dem Wunsch des Stadtrats".

Auch das Thema Stellplätze sah Werner kritisch: Die Stadt Forchheim habe hier eine "Vorbildfunktion" und "so lapidar zu sagen, wir weisen jetzt einfach mal 46 Stellplätzen im öffentlichen Raum nach" könnte zum Problem werden – vor allem, weil "wir bei der Geschwindigkeit, die wir momentan im Bauamt sehen, keine Prognose wagen sollten, wie lange es dauert bis das Kolpinghaus fertig ist". Er pflichtete dem Vorschlag bei, weitere Parkplätze, zum Beispiel an der erwähnten Stelle hinter dem Minigolfplatz, anzulegen.

Werners Parteikollege Holger Lehnard bat zudem um eine verbesserte Lösung für die angedachten Notausgänge der neuen Kulturhalle. "Das werde geprüft", erwiderte Kindler, der die Idee in den Raum warf, bei großen Veranstaltungen an der Halle einen Absperrzaun zwischen Gehsteig und Straße zu errichten, der die Hallengäste im Notfall dann geordnet weiterleitet.

Zuletzt bat OB Uwe Kirschstein (SPD) das Gremium um Zustimmung für einen leicht geänderten Beschlussvorschlag, der die Weiterplanung mit dem Zusatz beinhaltete, so viele "eigene" Parkplätze wie möglich (Kirschstein: "Mit finanziell und baulich vertretbarem Aufwand") zu errichten. Dem folgten die Räte einstimmig.

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