Forchheim feiert fünf Jahre Gesundheitszentrum

5.6.2019, 05:24 Uhr
Forchheim feiert fünf Jahre Gesundheitszentrum

© Roland Huber

Bei einem "Tag der offenen Tür" am 29. Juni zwischen 10 und 15 Uhr gibt es viel zu sehen, zu hören und auszuprobieren. Ein Abstecher in die Krankenhausstraße 8 lohnt sich also.

Martin Müller, Zugführer einer Rettungshundestaffel, hat dann einen Einsatzwagen, eine Aufklärungs-Drohne mit Wärmebildkamera und einige naseweise Vierbeiner im Schlepptau. An der Art, wie Hans-Martin Maucher den Raum betritt, erkennt man gleich, dass man einen Physiotherapeuten vor sich hat. Jeder Muskeln scheint sich darüber zu freuen, wieder in Bewegung gesetzt worden zu sein.

"Alarm im Darm"-Vorträge

Der Rehamed-Fachmann für Bewegung und Ernährung möchte mit gesunder Lebensführung anstecken, um den Zivilisationskrankheiten den Kampf anzusagen. Was dahinter steckt, erklärt Maucher in zwei "Alarm im Darm"-Vorträgen um 10.30 und 12.30 Uhr. Hinter die Kulissen der "Apotheke am Klinikum" lässt Andreas Rudl blicken. Neuerdings bringt ein Roboter Medikamente ins Lager und holt sie wieder. "Alles vollautomatisch," so Rudl. Angesichts der rund 80 Ärzte im und um das Gesundheitszentrum herum, die Arzneimittel verschrieben, müsse er eine große Auswahl vorrätig haben.

Forchheim feiert fünf Jahre Gesundheitszentrum

© Udo Güldner

Inzwischen schneidet und schabt nicht mehr nur ein Chirurg am Knie herum, wenn ein künstliches Gelenk eingesetzt werden soll. Wenn es um Endoprothesen geht, greift immer öfter ein von Operateuren geführter Roboterarm ein. Wie dieses Wunderding aussieht, kann man bei Führungen durch den Medikon-OP mit eigenen Augen sehen. Dazu erklärt Dr. Franz Roßmeißl, wie man dem Fersensporn zu Leibe rückt, Arthrose behandelt oder bei Achilles-Sehnen-Entzündungen Erfolge erzielt.

Auf die Behandlung von Depressionen spezialisiert

Patienten des Oberarztes Klaus Drescher sind am Tag der offenen Tür nicht im Hause. Schließlich ist die Psychiatrische Tagesklinik, die sich auf die Behandlung der Depression spezialisiert hat, ein äußerst sensibler Bereich. Tagsüber können die Patienten engmaschig versorgt werden, abends wohnen sie in den eigenen vier Wänden: "Die Wohnortsnähe ist ganz entscheidend."

Ein Arsenal an Hilfsmitteln hat Valeska Rothleitner vom Reha Team Forchheim ausgestellt. Rollstühle und Rollatoren, Bandagen und Orthesen sowie Einlagen. In einem Workshop kann man die Faszien rollen lassen. Solche Mitmach-Aktionen gibt es am "Tag der offenen Tür" in praktisch jedem Raum. "Damit für Jung und Alt etwas geboten ist," so Rebecca Hüttner vom Gesundheitszentrum.

Wenn kein Hausarzt mehr Sprechstunde hat, springt die Bereitschaftspraxis der "Unternehmung Gesundheit Franken" (UgeF) ein. Auch am Wochenende und an Feiertagen entlasten abwechselnd etwa 80 Ärzte aus Forchheim und Umgebung die Notaufnahme. Inzwischen ist das Gesundheitszentrum gut ausgelastet, so Sabine Kramp. Die Geschäftsführerin des regionalen Ärztenetzes hat aber noch einige Räume frei. "Was zu unserem Glück noch fehlt, das sind Augen- und Hautärzte. Die sind sehr schwer zu finden."

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