Teamevent der anderen Art

Forchheim: Für die Käfer mit dem Hirschgeweih gibt es einen "Meiler"

28.9.2021, 20:00 Uhr
Von links: Sibylle Appoldt, Thomas Obetz, Friedbert König, Karl Deinzer, Michael Hahn, Triantafillia Zafeiris, Stephan Keilholz und Sebastian Nagl auf dem „Hirschkäfermeiler“.

© Andrea Schrottenloher Von links: Sibylle Appoldt, Thomas Obetz, Friedbert König, Karl Deinzer, Michael Hahn, Triantafillia Zafeiris, Stephan Keilholz und Sebastian Nagl auf dem „Hirschkäfermeiler“.

Um den Hirschkäfer vor dem drohenden Aussterben zu bewahren, wird seine Ausbreitung im Staatswald bereits mit vielen unterschiedlichen Maßnahmen gefördert. Dabei werden zum Beispiel Alteichen als Biotopbäume hinterlassen, da die Hirschkäfer und vor Allem deren Larven auf stärkeres Eichenholz angewiesen sind. Das abgestorbene Eichentotholz verbleibt zu dem als Nahrungsquelle für viele Tierarten im Wald. An einigen Stellen im Wald werden außerdem sogenannte „Hirschkäfermeiler“ errichtet.

So auch am „Auerberg“ bei Weilersbach. Der Hirschkäfermeiler besteht aus in Stücke gesägtem Eichenholz und ordentlich gestapeltem Eichenholz. So verrottet es durch die Feuchtigkeit des Bodens, bietet den Hirschkäferlarven ein Zuhause und eine Nahrungsquelle. Die Larven leben unglaubliche drei bis sieben Jahre bevor sie sich verpuppen und die Metamorphose beginnt. Damit die Larven in dieser Zeit genügend Nahrung finden, haben die Eichenstücke einen Durchmesser von über 30 Zentimetern.

Um solche Stücke zu schleppen und zu einem Meiler aufzubauen, braucht es natürlich starke Männer und Frauen. Die Idee für den Hirschkäfermeiler am Auerberg hatte Sibylle Appoldt. Sie arbeitet bei Siemens Healthineers und nebenbei ist sie staatlich zertifizierte Waldpädagogin. Daher ist ihr das Wohlergehen des Waldes und dessen Bewohner sehr wichtig.

„Wir haben eine Initiative auf der Arbeit, bei der Freiwillige etwas auf den Weg bringen.“, erklärt Appoldt. In diesem Fall ist es eine der Arbeitssicherheitabteilungen der Firma, die sich für das Projekt engagiert. „Es ist ein Teamevent! Es tut einfach gut jetzt mit der Pandemie und dem Home-Office die Kollegen mal wieder zu sehen und zusammen zu helfen.“, freut sich Sibylle Appoldt. Zusammen mit dem Forstbetriebsleiter der Staatsforsten Stephan Keilholz wurde aus der Idee schnell Realität. „Miteinander geht’s einfach gut. Eine Win-Win-Situation für uns alle“, findet Keilholz zu Recht.

Zu siebt sind die Helfer gekommen und haben den Meiler am letzten Donnerstag in gerade einmal zwei Stunden aufgebaut. Der zuständige Revierleiter Peter Grumann hat vorbereitend bereits vier große Eichenstämme an dem vorhergesehenen Platz als „Rahmen“ des Meilers angebracht. Denn hier am Auerberg gibt es einige Wildschweinrotten, die sonst nur allzu gerne die Larven unter den Holzstücken herauswühlen würden.

Nachdem der Meiler errichtet war, betrachten die Helfer stolz ihr Werk. Auch Stephan Keilholz ist begeistert. „Wir glauben, dass wir so das Maximum an Biodiversität schaffen können.“

Keine Kommentare