Forchheim: Gräber sollen teurer werden

1.12.2015, 09:00 Uhr
Forchheim: Gräber sollen teurer werden

© Giulia Iannicelli

Die Stadt hat ein externes Unternehmen damit beauftragt, die Friedhofsgebühren neu zu kalkulieren. Vorgeschlagen wird unter anderem, dass die Jahresgebühr für ein Reihengrab (ein Platz) um etwa 37 Euro verteuert wird (Ruhezeit 25 Jahre). Ein Doppelgrab (zwei Plätze) dagegen würde 387 Euro mehr kosten. Dafür werden Urnengräber zum Teil viel günstiger. Ein Urnengrab am Baum (ein Platz) würde demnach  etwa 288 Euro weniger kosten (Ruhezeit zwölf Jahre).

Die IG „Überhöhte Grabgebühren“ hält diese Strategie für den falschen Weg. Dadurch würden noch mehr Gräber aufgelassen, was sich wiederum auf die Gebühren auswirke, sagt IG-Sprecher Raimund Kupfer. Brach liegende Gräber bringen kein Geld ein, gehören aber zur gebührenpflichtigen Friedhofsfläche.

Derzeit werden nur 15 Prozent des Gesamtareals auf allen sechs Friedhöfen zum öffentlichen Grün (Kosten zahlt die Stadt) gezählt. Bevor der erste Gutachter 2012 die Friedhofsgebühren unter die Lupe genommen hat, waren es noch 40 Prozent Öffentliches Grün. Nach wie vor beharrt die IG darauf, dass der Anteil am Öffentlichen Grün wieder erhöht werden müsse, weil ein Friedhof auch ein sozialer Treffpunkt und ein Ort für das kollektive Erinnern einer Gemeinde sei.

Die IG hat sich 2013 gegründet. Damals hatte die Stadt die Grabnutzungsgebühren eminent erhöht. Grundlage war ein Gutachten des kommunalen Prüfungsverbandes. Raimund Kupfer hatte daraufhin nachgerechnet und mehrere Fehler gefunden. Bis zu 2000 Bürger schlossen sich der IG an. Nach langem hin und her musste die Stadt die Gebührentabelle revidieren und im vergangenen Jahr 240 000 Euro an die Bürger zurückzahlen.

Als nun erneut die Gebührenberechnung im Raum stand, „haben wir mehrmals angeboten mitzuhelfen“, sagt Raimund Kupfer. Stattdessen wurde eine Unternehmensberatung beauftragt. Kupfer, pensionierter Kassenleiter der Stadt Forchheim, ist sehr enttäuscht über das fehlende Vertrauen.

Im Friedhofsamt hat er sich die Unterlagen angesehen. Die Zahlen, sagt Kupfer, bestätigten grundsätzlich seine Berechnungen von 2013. Es gebe aber erneut Ansatzpunkte, die klärungsbedürftig seien, wie etwa der Anteil des Öffentlichen Grüns. Fragwürdig sei auch, warum die Kosten für die Friedhöfe so enorm von 330 400 Euro (2012) auf 457 800 Euro in diesem Jahr gestiegen seien. Weitere Aspekte will er in der Ausschuss-Sitzung am Mittwoch erläutern.

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