Forchheim: Großeinsatz der Polizei in der Innenstadt

15.11.2020, 20:00 Uhr
Forchheim: Großeinsatz der Polizei in der Innenstadt

© Foto: News5/Merzbach

Am Samstagvormittag gegen 10 Uhr war bei der Polizei Forchheim eine Meldung über einen mit einer Schusswaffe bewaffneten Mann am Bahnhof eingegangen. Laut Zeugen führte er "deutlich sichtbar eine Langwaffe" mit sich und war damit in Richtung Innenstadt unterwegs.

Ob es sich dabei um eine scharfe Waffe oder um eine Spielzeugwaffe handelte, stand zu diesem Zeitpunkt nicht fest. Etliche Polizeistreifen aus Forchheim und umliegenden Dienststellen fahndeten sofort nach dem Unbekannten, von dem Zeugen auch Handyfotos gefertigt hatten. Auch ein Polizeihubschrauber und Spezialeinsatzkräfte waren zur Unterstützung im Einsatz. Im Zentrum gingen schwer bewaffnete Polizisten sogar auf dem Gerüst des Rathauses in Stellung. Der Forchheimer Bahnhof wurde vorsorglich gesperrt, wodurch es auch zu Einschränkungen des Zugverkehrs auf der Strecke Nürnberg-Bamberg kam.

Tarnjacke und Irokesenschnitt

Im Internet kursierten Handyfotos von einem Mann mit Irokesenschnitt, Tarnjacke und Rucksack, der eine Maschinenpistole umhängen hatte. Die elektronischen Plattformen der Region liefen heiß, die Kommentare schwankten zwischen Panik und Verharmlosung.

Wie sich später herausstellte, war ein Jugendlicher mit einer Softair-Waffe, die einer Maschinenpistole sehr ähnlich sah, mit dem Zug von Baiersdorf nach Forchheim gefahren und dann durch das Stadtgebiet gelaufen.

Kurz nach 13 Uhr gaben die Beamten grünes Licht. Es stellte sich heraus, dass es sich bei dem Verdächtigen um einen 14-jährigen Jugendlichen handelt, der mit der Softairwaffe zu einem Bekannten in Forchheim unterwegs war. "Er wurde dort von Polizeibeamten angetroffen und muss sich nun für sein Verhalten entsprechend verantworten", hieß es am Samstagnachmittag.

"Wir nehmen das ernst"

Wie Christian Raithel, Pressesprecher der Polizeipräsidums Oberfranken am Sonntag erläuterte, müsse man vor allem vor dem Hintergrund, was in letzter Zeit weltweit so geschehen ist, mit allem rechnen. Wenn die Polizei eine Mitteilung erhalte, dass ein bewaffneter Mann unterwegs sei, "dann nehmen wir das ernst und müssen der Sache nachgehen".

Über die Anzahl der Kräfte, die am Samstag in Forchheim eingesetzt waren, wollte Raithel nichts sagen. Der Jugendliche, der mit seinen 14 Jahren strafmündig sei, sei wieder bei seinen Eltern.

Am heutigen Montag werde man den Sachverhalt nochmals prüfen und klären, wofür genau sich der Jugendliche letztendlich verantworten muss.

Keine Kommentare