Forchheim: Indiana Jones auf oberfränkisch

27.2.2018, 07:55 Uhr
Forchheim: Indiana Jones auf oberfränkisch

© Landratsamt

Der neue Kreisheimatpfleger für Bodendenkmäler, Lutz Wagner aus Ebermannstadt, konnte für dieses Seminar den Experten Ralf Obst vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege in Schloss Seehof gewinnen. Obst ist in Seehof für die Betreuung ehrenamtlicher Kräfte auf dem Gebiet der Bodendenkmalpflege zuständig. Unterstützt wurde von der Landkreisarchäologin Ermelinda Spoletschnik.

Bodendenkmäler, also im Erdboden verborgene Hinterlassenschaften aus der Vergangenheit, sind gesetzlich geschützt. Die Beschäftigung mit ihnen setzt nicht nur geschichtliches Wissen, sondern auch ein Bewusstsein über die gesetzlichen Grundlagen voraus. Wann und wo darf ich in der Landschaft nach historischen Artefakten suchen? Wie gehe ich dabei systematisch vor, um einen möglichst vollständigen Überblick über ein Gebiet zu bekommen? Was mache ich im Falle eines Fundes? Das sind einige der Fragen, über die Obst anhand praktischer Beispiele informieren konnte.

Diese Themen wurden bei einer Exkursion zum Burgstall Schlüsselstein sowie zu registrierten Bodendenkmälern in dessen näherer Umgebung weiter vertieft.

Steinzeit, Kelten und Burgen

Der Landkreis Forchheim ist mit Bodendenkmälern unterschiedlichster Zeitperioden reich ausgestattet. Von steinzeitlichen Siedlungen, bronzezeitlichen Grabhügeln sowie Urnenfelderfriedhöfen über die überregional bekannte Höhensiedlung auf der Ehrenbürg mit keltischen Befestigungen der Eisenzeit bis zu mittelalterlichen Burgställen: All das sind Plätze der historischen Erinnerung. "Solche Stätten verdienen unsere Aufmerksamkeit und unseren Schutz, damit sie auch zukünftigen Generationen erhalten bleiben", heißt es dazu aus dem Landratsamt.

Gleichwohl können diese Aufgabe nicht alleine von den Profis vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege und den wenigen hauptamtlichen Archäologen alleine bewältigt werden. Die Behörden sind auch auf die Hilfe aus der Bevölkerung angewiesen. Das Seminar in Ebermannstadt sollte hierfür einen Beitrag leisten – indem rechtliche als auch fachliche Kenntnisse für den Umgang mit archäologischen Funden vermittelt wurden.

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