Mahnwache zum Krieg in der Ukraine

Forchheim: "Kleines Zeichen der Solidarität"

Ulrich Graser

Redaktionsleiter, Nordbayerische Nachrichten für Forchheim und Ebermannstadt

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18.3.2022, 13:00 Uhr
Forchheim:

© Ulrich Graser, NN

Der Krieg in der Ukraine lässt niemanden kalt. "Jede Woche aufs Neue", sagte Philipp Ochs (JU), einer der Organisatoren der Mahnwache, "können wir nur den Kopf schütteln" über die unglaublich brutalen Bilder und Nachrichten, die uns aus der Ukraine erreichen: aus Mariupol, aus Kiew, aus anderen Städten des Landes.

Uns hier in Forchheim, sagte Ochs, bleibe neben Hilfe für die Geflüchteten letztlich nichts anderes als dieses "kleine Zeichen der Solidarität" zu setzen. Und er fuhr fort: "Das ist kein Krieg der Russen, es ist Putins Krieg gegen die Ukraine."

Forchheim:

© Ulrich Graser, NN

Johannes Bogatz (SPD) richtete die Aufmerksamkeit darauf, wie sich die Diskussion in Deutschland seit der Entscheidung der Bundesregierung für Waffenlieferungen an die Ukraine verändert hat. Seiner Meinung nach, sagte der Student der Politikwissenschaften, sei es in der Vergangenheit richtig gewesen, sich gegen Waffenlieferungen auszusprechen und auf Verhandlungen zu setzen. Aber: "Das hat leider nicht geklappt."

Nun halte er es mit denjenigen, die "Intoleranz mit Intoleranz beantworten" wollten, damit sich eine Demokratie wie die Ukraine wehren könne. Der pazifistische Ansatz, erwachsen auch aus der 68er Zeit, wonach die Ukraine die Waffen strecken sollte, um nicht noch mehr Tod und Leid zu riskieren, habe sich als "realitätsfern erwiesen", sagte Bogatz. Zum Beweis verwies er auf den erbitterten Widerstand der Ukrainer, die "bis zum Letzten" für ihr Land kämpften.

Forchheim:

© Ulrich Graser, NN

FGL-Stadtrat Emmerich Huber erinnerte daran, dass auch Deutschland in der Vergangenheit oft genug "Waffen an Despoten" geliefert habe. Das müsse sich ändern: "Alles was geht an modernen Abwehrwaffen muss jetzt in die Ukraine geliefert werden." Und Hubers Meinung nach könne die Bevölkerung in Deutschland auch einen Importstoff russischer Energie verkraften: "Dann drehen wir die Heizung halt um ein Grad herunter, das tut uns nicht weh."

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