Forchheim neu in den Blick genommen

8.10.2017, 11:30 Uhr
Forchheim neu in den Blick genommen

© Foto: Jana Röckelein

Bücher sind vermutlich das erste, was einem bei dem Wort Bücherei in dem Sinn kommt. Doch seit Donnerstagabend können Besucher der Stadtbücherei Forchheim nicht nur Bücher ausleihen, sondern auch 100 Fotos rund um Forchheim bestaunen. Am Donnerstagabend fand die feierliche Eröffnung der Ausstellung "Forchheimshots" statt.

Forchheimshots sind Bilder rund um Forchheim, die von Nutzern auf dem Portal Instagram veröffentlicht wurden. Am Wettbewerb teilnehmen konnte jeder, der sein Foto veröffentlichte und dieses mit dem Hashtag #forchheimshots versah.

"Jeder hat einen eigenen Blickwinkel auf Forchheim, das ist das Schöne daran. Egal ob Profifotograf oder einfach mit dem Handy fotografiert", erklärt Matthias Hösch, der die Idee hatte und die Ausstellung organisierte. "Angefangen hat alles damit, dass eines meiner Bilder bei den Erlangen-
shots gezeigt wurde. Da dachte ich, das wäre in Forchheim auch interessant", erzählt er. So kam das ganze Projekt ins Rollen.

Die Begeisterung war groß. Über 3000 Bilder wurden mit einem Hashtag versehen und eingesandt, erzählt Hösch. Da hatte die Jury, bestehend aus Oberbürgermeister Uwe Kirschstein, der Künstlerin Rosemary Keßler und der Fotografin Alexandra Richter-Woite allerhand zu tun.

Wie wählt man da aus? "Es war schwer", erzählt Rosemary Keßler, "bei den letzten 300 Bildern fiel es uns besonders schwer. Am schönsten finde ich verschiedene Blickwinkel von Dingen, die wir normalerweise jeden Tag sehen." Eine dieser Perspektiven hat Christine Gebhardt festgehalten: ein Treppenhaus. "Ich bin schon so oft daran vorbeigegangen. Irgendwann ist mir dann aufgefallen, dass es ein tolles Motiv abgibt", erzählt sie.

Nicht mehr kahl, sondern bunt sind nun auch die Wände des Treppenhauses der Bücherei. In Glaskästen finden sich die 100 besten Bilder. Die Motive könnten unterschiedlicher nicht sein: Man sieht den Kellerwald, das alte Rathaus, verschneite Landschaften, aber auch bunte Heißluftballons, die über den Himmel Forchheims steigen. Hier ist in der Tat Vielfalt geboten.

Mittlerweile stauen sich die Besuchergruppen, wollen Leute in den Treppendurchgängen einen Blick auf die Fotos werfen. Viele zücken Handy oder Kamera und halten die Bilder im Bild fest. Im ersten Stock, inmitten von Krimis und Thrillern in roten Regalen, wurde eine kleine Bar eingerichtet. In den Gängen zwischen den Treppen wird von Jung und Alt beobachtet, diskutiert und gefachsimpelt.

Die Jüngste ist die 15-jährige Lorena Oßmann, deren Bild zu den besten 100 zählt. Ihr Foto zeigt ein mit Lichterketten behangenes Brückengeländer am Annafest. "Schon mit sieben Jahren habe ich die Kamera meines Vaters geklaut und damit Blumen fotografiert", erinnert sie sich. Das Foto des 62-jährigen Waldemar Pöll aus Nürnberg dagegen wurde in der Kaiserpfalz aufgenommen. Seine Frau ist ebenfalls mit zwei Arbeiten vertreten.

Anfahrt lohnte

"Da hat sich die Anfahrt schon gleich dreimal gelohnt", schmunzelt er. Ein Namensschild am Hemd sticht ins Auge. Darauf zu lesen sind sein richtiger und sein Instagram-Name sowie die Nummer seines Fotos. Mithilfe der Nummer, die auch an den Fotos angebracht ist, können die Besucher abstimmen. Für den ersten Preis winken dem Gewinner 250 Euro, der zweite Preis ist mit 100, der dritte mit 50 Euro dotiert.

Die Ausstellung ist bis 5. Dezember geöffnet. Jeder kann abstimmen. Der Eintritt ist frei. Die Öffnungszeiten der Forchheimer Stadtbücherei: Mo., Die., Do., Fr., 10 bis 18 Uhr, Sa., 10 bis 12.30 Uhr.

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