Forchheim: So soll es künftig in Katharinenkirche und Spitalbau aussehen

3.12.2020, 20:00 Uhr
Die Stadträte haben das Nutzungskonzept für den Spitalbau und die Kirche beschlossen.

© Giulia Iannicelli Die Stadträte haben das Nutzungskonzept für den Spitalbau und die Kirche beschlossen.

Rund sechs Millionen Euro will die Stadt beziehungsweise die städtische Stiftung (denn de jure gehört die Immobilie der Vereinigten Pfründnerstiftung) investieren, um die historischen Gemäuer direkt am Wiesent-Ufer in der Innenstadt fit für die Zukunft zu machen.

Finanziell ist das ein ziemlicher Brocken, weshalb die Stadtkämmerei diverse Fördermittelgeber abfragt (darunter Oberfrankenstiftung, Städtebauförderung und bayerische Landesstiftung). Kämmerer Detlef Winkler und sein Mitarbeiter Christoph Schulz rechnen im günstigsten Fall mit etwa vier Millionen Euro an Zuschüssen.

Allerdings: Damit die Gelder fließen können, muss erst ein Nutzungskonzept stehen. Und genau das hatten die Mitglieder des Finanzausschusses in ihrer jüngsten Sitzung zu beschließen. 
Leitmotiv des gesamten Vorhabens: ein „Treff der Generationen“ soll aus dem Spitalbau werden, der sich mit dem bestehenden Stadtteiltreff im 2019 fertiggestellten Katharinenspital-Neubau dahinter ergänzt. Aus der Spitalkirche selbst soll im Erdgeschoss ein multifunktionaler Raum werden, in dem neben Gottesdiensten und Gebetskreisen auch kleinere Konzerte, Lesungen und andere kulturelle beziehungsweise Bildungsveranstaltungen (zum Beispiel zum Thema Gesundheit) stattfinden können. 

In der ehemaligen Wohnung im rückwärtigen Teil der Kirche – dem „Raum am Wasser“ – soll ein integratives Café entstehen und auch die archäologischen Funde vor der Kirche sollen begehbar gemacht werden. 
Diskussionsbedarf lieferte die mögliche Gestaltung der höheren Etagen des Spitalbaus, des Ober- und der zwei Dachgeschosse. Hierfür stellte Hochbauamtschefin Sigrun Wagner verschiedene Varianten vor, die von einer rein öffentlichen Nutzung bis hin zu Wohnungen oder teils gewerblicher Nutzung gingen.

Favorit aus Sicht des Hochbauamtes war Variante 4: Erdgeschoss, Obergeschoss und der westliche Teil des ersten Dachgeschosses sollen öffentlich genutzt werden, inklusive Stadtteilcafé, einem „Meeting Point“ für Karten- und Brettspiele mit Rückzugsmöglichkeiten zum Lesen sowie einem Seminarraum, in dem aber auch Fitnesskurse stattfinden können. Im ersten Dachgeschoss sind zusätzlich Büro- und Lagerräume vorgesehen. Der östliche Dachgeschoss-Teil (zur Bamberger Straße hin) sowie das gesamte zweite Dachgeschoss sollen wiederum gewerblich genutzt werden: Vereine oder Unternehmen können sich hier auf knapp 170 Quadratmetern Räumlichkeiten mieten. 

Alles in allem böte diese Variante sowohl aus baulicher wie förderfähiger Sicht die meisten Vorteile, waren sich Hochbauamt und Kämmerei einig. 
Die Stadträte sahen das genauso – auch wenn Lisa Hoffmann (SPD) dafür plädierte, den Fokus stärker auf den sozialen und generationenübergreifenden Charakter des Projekts zu legen. Am Ende gab es ein einstimmiges Ja für die Variante 4.

PHILIPP ROTHENBACHER

 

Keine Kommentare