Forchheim: Stadträte sagen Nein zu 103 neuen Garagen

1.7.2020, 09:30 Uhr
Ohne Genehmigung ist das Grundstück bereits geschottert worden. „Das muss zurückgebaut werden“, urteilte der Chef des Bauordnungsamtes.

© Ralf Rödel Ohne Genehmigung ist das Grundstück bereits geschottert worden. „Das muss zurückgebaut werden“, urteilte der Chef des Bauordnungsamtes.

Es ist nicht das erste Mal, dass die Bebauung eines Grundstücks in der Hainstraße auf der Tagesordnung des Bauausschusses steht: Scheiterte man im Sommer vor zwei Jahren damit, hier eine zwölf Meter hohe Boulderhalle für Kletterfans zu errichten, beantragten die Bauherren nun die Genehmigung für Garagen.

103 Garagen aneinandergesetzt, nebeneinander aufgereiht, das erläuterte Bauordnungsamtsleiter Stefan Schelter, seien dort geplant. Dass das keinen Schönheitspreis gewinnt, musste Schelter nicht näher ausführen, neben der „optischen Beeinträchtigung“ wies der Bauordnungsamtleiter auch auf den Emissionsschutz hin.

Etwa dann wenn mitten in der Nacht Autotüren scheppern und Motoren angelassen werden. Ganz zu schweigen von der Versiegelung: „Es ist vorgesehen, das Grundstück flächendeckend mit Fertiggaragen sowie Verkehrsflächen zu überbauen“, informierte denn auch die Tischvorlage. Durch den zu erwartenden Verkehr sei die Belastung durch Lärm und Feinstaub und auch die Belästigung der angrenzenden Wohngebiete „städtebaulich nicht mehr vertretbar“.

Zeitgleich zum Antrag des Garagenhofs beantragten die Bauherren zusätzlich die Errichtung eines zeitlich auf vier Jahre befristet genutzten Lagerplatzes, der bis zum Bau der 103 Garagen zwischengenutzt werden soll. Ohne eine Genehmigung abzuwarten, so Schelter, sei die Fläche dort bereits geschottert worden. „Das muss zurückgebaut werden“, so der Bauordnungsamtsleiter.

„Ich lehne das ab“, urteilte Holger Lehnard (CSU), die Fläche sei „viel zu schade für Garagen“. Auch Markus Schmidt (CSU) konnte sich in keiner Weise mit der Garagenbebauung anfreunden. Erwin Held (FW) fürchtete gar, dass die Garagen als Lagerboxen genutzt werden könnten. Kleingewerbe und Handwerksbetriebe, so Held, könne er sich dort vorstellen, „da muss eine sinnvolle Bebauung drauf“. Sebastian Körber (FDP) konnte „die Sinnhaftigkeit nicht nachvollziehen“, wies allerdings darauf hin, „dass es ein legitimes Ansinnen ist, sofern man innerhalb der Baugrenzen bleibt“.

Beide Anträge, sowohl der Bau der 103 Garagen als auch die vorübergehende Nutzung als Lagerplatz, wurden einstimmig abgelehnt.

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