Verein für regionale Esskultur

Forchheim: Warum Genuss gerade hier gscheitgut ist

27.9.2022, 14:58 Uhr
Rainer Streng bei seinem literarischen Vortrag in Gestalt einer Schildkröte.

© Gscheitgut Verein für regionale Esskultur/Corinna Brauer, NN Rainer Streng bei seinem literarischen Vortrag in Gestalt einer Schildkröte.

Zu Blaubeerpfannkuchen, fränkischen Antipasti und selbstgemachten Marmeladen konnten die Gäste ein Potpourri an Gedichten und Geschichten hören. Zu Gast war Rainer Streng, Autor und künstlerischer Leiter der Forchheimer Literaturbühne und Träger des Forchheimer Kulturpreises.

Zwischen den einzelnen Frühstücksgängen servierte er Nachdenkliches, Mörderisches, Heiteres und Berührendes aus seinen eigenen Werken und aus der Weltliteratur. „Die Kombination aus Literatur, Genuss und fundierten Führungen hat sich bei uns seit 13 Jahren bewährt“, freute sich Corinna Brauer, die Vorsitzende des Gscheitgut-Vereins.

Sie nutzte den Tag auch, um die Gastgeber, die Familie Bogatz von der gleichnamigen Kaffeerösterei vorzustellen: Constanze und Dieter Bogatz haben sich mit ihrer Kaffeerösterei einen Traum erfüllt. Seit 2010 gibt es die Kaffeerösterei. Ihre Philosophie beschreibt Constanze Bogatz so: „Gute Zutaten sind für mich das A und O. Nur wenn ich gute Zutaten habe, kommt auch ein gutes Produkt heraus“, erklärt sie.

Brot ist selbst gebacken

Das Organisationsteam der Gscheitgut-Wanderung vor der Kaffeeerösterei.

Das Organisationsteam der Gscheitgut-Wanderung vor der Kaffeeerösterei. © Gscheitgut Verein für regionale Esskultur/Corinna Brauer, NN

„Wir kaufen von kleinen Kaffeehändlern, bei denen wir uns auf die Qualität verlassen können und das halten wir nicht nur beim Kaffee so, sondern auch bei den Zutaten für unsere Kuchen, Quiches, Suppen und Strudel. Mein Mann Dieter ist gelernter Bäcker und backt das Brot, das Sie heute hier genießen können selbst.“

In der kleinen Rösterei versteckt sich ein aufrichtiges Handwerk: „Wir rösten unseren Kaffee im schonenden Langzeitverfahren. Das ist wie beim Braten – wenn Sie einen guten Sonntagsbraten haben möchten, dann muss der auch langsam schmoren. Daher rösten wir unseren Kaffee 20 Minuten statt zwei wie es in der Industrie üblich ist“, erklärte Constanze Bogatz.

Qualität hat ihren Preis

Diese Qualität habe ihren Preis, doch nur wer weiß, was hinter dem handwerklichen Rösten steckt, könne verstehen, warum der Kaffee hier doppelt so viel kostet wie beim Discounter. Röstseminare finden in der Kaffeerösterei vor allem in den Herbst- und Wintermonaten statt.

Nach aromatischem Kaffee, unterhaltsamer Literatur und einem ausgiebigen Frühstück begaben sich die 20 Wanderer auf einen bierigen Stadtspaziergang. Gästeführerin Christine Hartmann führte auf den Spuren des Bieres durch die alte Königsstadt. Die Forchheimer Biergeschichte reicht bis ins Jahr 1511 zurück. Im heutigen VHS-Gebäude befand sich bis 1926 ein Kommunbrauhaus. 1850 besaßen mehr als 50 Braustätten Kellerrechte im Kellerwald.

Die Führung endete mit einer Kostprobe des Gerstensaftes in der ältesten Brauerei Forchheims, der Brauerei Neder.

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