Forchheimer reist zur Schach-WM in Brasilien

21.9.2011, 11:00 Uhr
Forchheimer reist zur Schach-WM in Brasilien

© Güldner

Wie alles angefangen hat, daran kann sich der Gymnasiast gar nicht mehr so genau erinnern. „Ich glaube, mein Vater hat mir das Spielen beigebracht.“ Dieser bestreitet das hartnäckig, „ich wollte immer mit Leon spielen, doch der hat sich lieber meine Schachzeitschriften geschnappt und erst alle Regeln und Figuren gelernt“. Nun egal wie Leon den Denksport für sich entdeckte, er hat auf alle Fälle Talent! Seit 2004 spielt der 15-Jährige beim Schachclub Forchheim, bei dem auch sein Vater Eugen Walter Mitglied ist. So gewann Leon zunächst die Kreismeisterschaft, anschließend die Bezirksmeisterschaft, die bayerische und letztendlich die deutsche Meisterschaft. Seit Juni dieses Jahres ist Leon Mons somit deutscher Meister aller Jugendspieler und qualifizierte sich für die Jugendweltmeisterschaft in Brasilien.

Doch von Aufregung keine Spur. „Ich bin froh, dass ich qualifiziert bin. Ob ich gewinne oder nicht. Ich will einfach die Atmosphäre genießen und schaue mal, was wird“, lächelt Leon schüchtern.

Zu kritisch mit sich

Seinem Vater gefallen solche Sätze weniger. „Leon ist ziemlich faul. Außerdem steht er sich oft selbst im Weg, da er zu kritisch mit sich umgeht“, erzählt Eugen Walter und runzelt die Stirn. Man merkt ihm seinen Stolz jedoch an. „Dass Leon deutscher Meister ist, kann ich immer noch nicht fassen“, erzählt der Vater mit einem strahlenden Gesicht. Auf die Weltmeisterschaft selbst bereitet sich der 15-Jährige nicht besonders vor. „Ich gehe einmal in der Woche zum Einzeltraining bei Michael Prusikin. Er begleitet mich auch nach Brasilien zur WM.“

Die Weltmeisterschaft dauert hier zwei Wochen, an jedem Tag wird eine Partie gespielt, an zwei Tagen auch zwei. „Eine Partie dauert etwa drei bis vier Stunden, ich habe aber auch schon Partien über fünf Stunden gehabt.“

Leon wird bereits nächstes Jahr sein Abitur machen, doch Schachprofi will er auf keinen Fall werden. „Als Profi darf man sich keine Fehler erlauben und muss konstant gute Leistungen bringen, dafür bin ich nicht gut genug“, glaubt der junge Schachspieler.

„Außerdem ist man nur unterwegs und kann sich nirgends einen Freundeskreis aufbauen“, ergänzt Eugen Walter. Momentan hat Leon noch viel Freizeit und will diese auch behalten. „Mein Trainer Michael verdient schon mit Schach sein Geld. Durch Turniere aber vor allem auch als Trainer. Das wäre nichts für mich. Das Spielen macht mir einfach viel mehr Spaß.“

Weitere Infos über den Schachclub Forchheim findet man unter www.schachclub-forchheim.de

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