Forchheimer Ticketshop hat Insolvenz angemeldet

10.5.2016, 18:40 Uhr
Forchheimer Ticketshop hat Insolvenz angemeldet

© Roland Huber

Nach zwölf Jahren hat ziemlich plötzlich der Ticketshop am Paradeplatz geschlossen. Nach Angaben seines Anwaltes hatte der Inhaber am vergangenen Freitag in Bamberg einen Antrag auf ein Insolvenzverfahren gestellt. „Er hatte Liquiditätsprobleme und auch etwas die Kontrolle verloren“, so Christoph Scheid, Fachanwalt für Insolvenzrecht. Im Internet fragen sich nun viele Kunden, wie sie ihr Geld zurückbekommen. Sie hatten Gutscheine oder Tickets gekauft, diese aber noch nicht erhalten. Offen wird über Betrug spekuliert.

Bei der Polizei sind tatsächlich schon mehrere Anrufe und eine Anzeige eingegangen. „Wir ermitteln wegen eines begründeten Anfangsverdachtes“, sagt Alexander Debes von der Forchheimer Inspektion. Dieser Verdacht hat sich noch nicht erhärtet. Weil sich die Kunden aber beschwert hatten, über Monate vertröstet worden zu sein, und nun plötzlich das Geschlossen-Schild an der Tür hängt, will die Polizei Klarheit in die Sache bringen.

Alle werden gleich behandelt

Anwalt Scheid bittet, nicht in Emotionen zu verfallen. Mit der Anmeldung der Insolvenz wird jeder, der Ansprüche anmeldet, gleich behandelt. Der Insolvenzverwalter sammelt diese und prüft sie; das Insolvenzgericht vergibt einen Entschädigungstitel. Der Insolvenzverwalter versucht dann, diese Titel aus der Insolvenzmasse nach einer Quote möglichst zu bedienen. Ob ein Betrug vorliege, müsse die Justiz klären, so Scheid. Sein Mandant habe Privatinsolvenz angemeldet.

Das Insolvenzgericht Bamberg hat Harald Schwartz zum Insolvenzverwalter ernannt. Ansprüche können bei ihm unter der Adresse Königstorgraben 3, 90402 Nürnberg, Stichwort H+E Ticketservice, angemeldet werden.

Innerhalb von sechs Wochen soll Schwartz ein Gutachten erstellen. Er und sein Team müssen einige Hundert Bestellungen sichten. Man könne die Enttäuschung der Kunden verstehen und werde nun alles daran setzen, zuerst die Kunden zu informieren, deren Urlaubsreise kurz bevor steht. Der Besitzer sei durchaus kooperativ. Aber: „Die finanzielle Situation des Unternehmens ist nach erster Analyse nicht gut.“ Genaueres könne man erst nach der Prüfung sagen, so Schwartz.

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