Fränkische-Schweiz-Marathon: Am Sonntag geht's los

3.9.2016, 06:00 Uhr
Viele machen beim Fränkische-Schweiz-Marathon aus Jux und Tollerei mit. Andere hingegen haben echte Chancen, neue Rekordzeiten aufzustellen.

© Mark Johnston Viele machen beim Fränkische-Schweiz-Marathon aus Jux und Tollerei mit. Andere hingegen haben echte Chancen, neue Rekordzeiten aufzustellen.

Nachdem der Reiz des Vorjahrs, die neue Strecke, nichts Neues mehr ist, freut sich Landrat Hermann Ulm umso mehr, positive Zahlen verkünden zu können. Ganz klar: Der massive Anstieg bei den Marathonis von 27,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ist den Bayerischen Meisterschaften geschuldet, deren Austragungsort heuer - zum ersten Mal seit 2008 - wieder die Fränkische Schweiz ist. Doch auch bei den Staffelläufen ist ein Plus von rund neun Prozent zu verbuchen - das sei der Veranstaltung selbst zuzuschreiben, sagt Lauftrainer Michael Cipura bei der Pressekonferenz zum Marathon. Insgesamt werden - inklusive der Nachmeldungen am Samstag - rund 2000 Menschen teilnehmen.

Besonders erfreut ist Marion Rossa-Schuster vom Kultur- und Sportamt des Landkreises darüber, dass auch die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die am Samstag mitlaufen, angestiegen ist — und das um stattliche 23,5 Prozent.

Auf denen stehen die unterschiedlichsten Namen: Schließlich nutzen nicht nur Franken das sportliche Großevent, sondern auch viele Teilnehmer aus weiter und naher Ferne. Unter anderem sind 14 österreichische Sportler dabei, sieben polnische, genauso viele chinesische sowie sechs amerikanische. Je vier Teilnehmer sind russischer, französischer und tschechischer Nationalität.

Vergleicht man die deutschen Städte, aus denen die Teilnehmer (nach dem Stand des Voranmeldeschlusses) kommen, zeigt sich: Die meisten (114) kommen aus Nürnberg, dann folgt Forchheim mit 103 Sportlern und Erlangen mit 97. Auch aus München kommen immerhin 27 Teilnehmer angereist.

Auffällig ist der Rückgang bei den Speedskatern: 37 Prozent weniger Teilnehmer treten heuer im Vergleich zum Vorjahr an. Marion Rossa-Schuster: „Viele Speedskater verabschieden sich vom Leistungsbereich und sind dafür beim Fitnessskaten dabei.“ Die Zahlen bestätigen das: Rund 21 Prozent mehr Fitnessskater machen in diesem Jahr mit.

In China statt in der Fränkischen

Der letztjährige Speedskating-Gewinner und mehrfache Europameister Felix Rijhnen, sein Kollege Thiemo Kießlich, mehrfacher Junioren-Europameister, sowie Katharina Rumpus, die FSM-Siegerin von 2014, werden heuer übrigens ebenfalls nicht antreten: Beide befinden sich bei der Speedskating WM in Nanjing in China.

Der große Favorit ist damit Tobias Hecht aus Gera, derzeitiger Platz 14 der „World Inline Club“-Liste. Bei den Frauen wird Katja Ulbrich aus Bayreuth als Favorit gehandelt. Sie wird sich ein Rennen mit Sabine Berg, der letztjährigen FSM-Siegerin aus Gera und mehrfachen Welt- und Europameisterin liefern.

„Ich erwarte, wenn das Wetter nicht allzu heiß wird, hohes Leistungsniveau“, sagt Michael Cipura. „Bei den männlichen Marathonläufern wird es auf jeden Fall einen neuen Sieger geben“, fährt er fort. Denn: Der spektakuläre Vorjahressieger des Marathons, Firaa‘ Ol Eebbisaa Nagaho, der zwar vier Minuten zu spät an die Startlinie trat, und dennoch mit sechs Minuten Vorsprung ins Ziel einlief, wird heuer nur zehn Kilometer laufen. Der Grund: Sein großer Traum ist es, den Berliner Marathon zu laufen. Schon 2015 war er im Anschluss an seinen Marathon durch die Fränkische Schweiz in die Hauptstadt gefahren, musste dort aber aufgeben — zu ausgelaugt war er, nachdem er in Ebermannstadt Alles gegeben hatte. Heuer wird er sich nun noch mal an seinem Traum versuchen.

Favoriten-Anwärter sind bei den Herren nun Addisu Tulu Wodajo und Markus-Kristan Siegler. Bei den Frauen geht die Kroatin Marija Vranic mit großen Chancen an den Start — schon im Vorjahr hatte sie den aktuellen Streckenrekord geholt. Eine weitere heiße Kandidatin fürs Siegertreppchen ist Eva Scheu, die bereits 2007 und 2009 gewann.

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