Fränkische Schweiz: Pyramide-Hotel entsteht in Streitberg

19.8.2020, 17:32 Uhr
Aus dem bestehenden Gebäude des früheren Sporthotels wird ein „Pyramide-Hotel“ in Streitberg. Die ersten Modernisierungsmaßnahmen haben bereits begonnen.

Aus dem bestehenden Gebäude des früheren Sporthotels wird ein „Pyramide-Hotel“ in Streitberg. Die ersten Modernisierungsmaßnahmen haben bereits begonnen.

Alois Zimmermann, Inhaber der Pyramide-Hotels aus Bad Windsheim, hat das große Gelände der früheren Jugendherberge und späteren Sporthotels in der Straße Am Geiling in Streitberg erworben. Schon im September vergangenen Jahres legte der Hotelier dem Rat eine Bauvoranfrage vor. Jetzt ist daraus ein konkreter Bauantrag für das Projekt mit dem Namen Hotel Pyramide Streitberg geworden.

Aus dem alten Hauptgebäude sollen nach einer Modernisierung die allen Gästen zugänglichen Räume eines Hotels samt Küche werden. Im Osten sollen sich in einem mehrstöckigen Baukomplex die Gästezimmer befinden. Im Entwurf stand dieser Trakt mit Firstrichtung Nord-Süd. Im Antrag ist er jetzt gedreht, so dass alle Zimmer einen Blick nach Süden haben.

Ergänzt wird die Erweiterung der Hotelanlage durch zehn oder elf Ferienhäuser, die verstreut über das weitläufige Areal liegen sollen. "Wir freuen uns sehr, auch dem Landkreis liegt daran", sagte Bürgermeister Marco Trautner (FW) zum eingegangenen Antrag, der in der jüngsten Bauausschusssitzung Thema war.

Islam-Zentrum als Alternative

Schon bei der Bauvoranfrage war der damalige Gemeinderat der Sache sehr wohlwollend gegenübergestanden. Zum einen gibt es im Luftkurort Streitberg keinen größeren Beherbergungsbetrieb mehr, zum anderen stand die Alternative eines islamischen Schulungszentrums im Raum, als der Sporthotelbetreiber das Gelände veräußern wollte.

Die Unterschriften der Nachbarn unter dem Bauantrag belegen, dass auch sie keine Einwände gegen die Hotelpläne haben. Für sie wird es von Vorteil sein, dass die Wasserleitung neu verlegt werden muss. Am Geiling ist sie schon älter und es kommt zu Druckschwankungen. Das Gebiet gehört zu den Leitungsstrecken, die beim Wassergesamtkonzept des Marktes sowieso ausgetauscht werden sollen.

Gewinn in mehrfacher Hinsicht

Zweiter Bürgermeister Konrad Rosenzweig (CSU) war überzeugt, dass die Herstellungsbeiträge die Baukosten abdecken. Hans Heißenstein (WU) sah hier eine generelle Pflicht der Gemeinde den Bürgern gegenüber. Die Straße, vor allem das enge untere Teilstück, muss ebenfalls ertüchtigt werden. Auch sie ist im Straßenkataster von Wiesenttal in der Liste der erneuerungsbedürftigen Strecken. "Sie gehört unabhängig vom Bau gemacht", betonte Trautner.

So sah der Bauausschuss den Hotelbau nicht nur als touristischen Gewinn für Streitberg, sondern auch für die lokale Infrastruktur. Man war sich einig, dass der Straßenausbau erst nach dem Hotelbau stattfinden soll. Es sei denn, die von Martin Polster (BFMW) befürchtete Rutschgefahr verlange statische Sicherung schon während des Baus. Als Ratsneuling, der nicht an der Ortsbegehung im Herbst teilgenommen hat, wünschte sich Polster eine neuerliche Besichtigung. Laut Trautner wäre das möglich gewesen, wenn der Planer des Bauherrn am Sitzungstermin nicht verhindert gewesen wäre.

Der beschließende Ausschuss billigte gegen die Stimme Polsters den Bauantrag. Das Thema Brandschutz muss allerdings noch vom Landratsamt geprüft werden. Nach Rücksprache mit der Streitberger Freiwilligen Feuerwehr erwartet Trautner, dass "noch nachjustiert werden muss".

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