Fränkische Schweiz: Testerin hat einen Monat nur regional eingekauft

29.10.2019, 16:00 Uhr
Corinna Brauer (rechts) mit ihren Einkäufen an der Kasse des Aufsesser Dorfladens von Notburga Taschner. „Unsere regionalen Produkte sind einfach etwas Besonderes“, sagt Brauer.

© Carmen Schwind Corinna Brauer (rechts) mit ihren Einkäufen an der Kasse des Aufsesser Dorfladens von Notburga Taschner. „Unsere regionalen Produkte sind einfach etwas Besonderes“, sagt Brauer.

Zwei Wochen lang, im Zeitraum zwischen August bis September, sollten die Tester ausschließlich regionale Produkte kaufen. „Ich habe gleich vier Wochen gemacht, denn mir ist es auch so wichtig, Erzeugnisse aus der Region einzukaufen“, sagt Corinna Brauer, die in einem Verlag arbeitet.

Sie und ihre Töchter gehen zum Beispiel bei „der Frau Taschner“ einkaufen. Das ist die Betreiberin des Dorfladens in Aufseß, Notburga Taschner. „Man kennt sich. Das ist ein ganz anderes, ein persönliches Einkaufen. Meine Kinder sind willkommen und man wird direkt mit Namen angesprochen“, berichtet die Regio-Testerin. Als sie den Laden betritt, wird sie freundlich begrüßt und Notburga Taschner holt ihr gleich die Kiste mit Kartoffeln, die Corinna Brauer bestellt hatte. Gemüse und Obst sind vom Bauernladen Singer aus Hausen. Der Honig kommt von der Imkerei Markus Hilfenhaus aus Wüstenstein. Dieser betreibt Naturwabenbau. Das heißt, dass die Bienen ihre Waben selbst bauen.

„Ich finde, das schmeckt man. Unsere regionalen Produkte sind einfach etwas Besonderes“, meint Corinna Brauer und sucht sich Käse aus Ebermannstadt aus. „Den bringt immer ein Mitarbeiter mit“, verrät Notburga Taschner. Der Einkauf geht weiter. Die Regio-Testerin entscheidet sich für Wurst aus Steinleins Hofladen in Zochenreuth und geräucherte Bratwürste von der Metzgerei Lindner, ebenfalls in Zochenreuth.

„Ich kaufe nicht jeden Tag ein, sondern bündle das. Außerdem haben wir hier ein Frauennetzwerk. Da bringen wir uns Sachen mit, wenn eine von uns unterwegs ist“, erzählt Corinna Brauer und nimmt sich Dinkel- und Sauerteigbrot vom Mühlenhof Fleischmann aus Buttenheim. „Das wird noch im richtigen Holzofen gebacken“, ergänzt die Ladenbesitzerin. Die Regio-Testerin kauft auch größere Mengen, die sie daheim lagert oder einfriert. Freitags bringt ihr Mann auf dem Heimweg Fisch von der Fischerei Gebhardt aus Streitberg mit.

Auch ihre Kinder schätzen die regionalen Produkte. Statt Nutella gibt es bei Familie Brauer den Haselnuss-Brotaufstrich aus Cadolzburg. Familie Stiegler verarbeitet hier Haselnüsse von der eigenen Plantage ohne den Zusatz vom Palmöl. „Oder ich kaufe eine größere Menge Birnen und dörre sie. Die mögen die Kinder auch gern“, erzählt Corinna Brauer. Mehl und Frühstücksflocken sind von der Mühle Ultsch aus Bad Staffelstein und „Vronis Nudeln“ kommen aus Viereth.

Gemüsebrühe macht Corinna Brauer selbst, genauso wie Ketchup oder Hustensirup. Sie hat Kräuter im Garten mit denen Speisen gewürzt werden. Auch Marmeladen oder Spülmittel macht sie selbst.
Ein Problem sind Senf und guter Vanillepudding. „Da habe ich keinen regionalen Anbieter gefunden. Oder bei Kaffee und schwarzem Tee, da ist es auch schwierig. Den Kaffee kaufe ich halt dann in Forchheim bei Bogatz. Dann ist er wenigstens hier geröstet“, berichtet die Regio-Testerin und verrät, dass sie schon vor der Aktion viele regionale Produkte eingekauft hat.

„Die sind auch nur ein wenig teurer, aber dafür sehr gut. Außerdem mache ich halt viel selbst“, fasst Corinna Brauer zusammen.
Sie kam in den vier Wochen gut zurecht. Am wenigsten Probleme gab es bei regionalen Getränken. Nach dieser Aktion will sie zukünftig sogar noch mehr auf Regionalität achten.

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