Fränkischer Brauer Rittmayer fordert Öffnung der Biergärten

24.4.2021, 10:48 Uhr
Rittmayer ist sich sicher, dass die bayerischen Zecher einen gewissen Nachholbedarf haben werden.

© imago images/localpic, NNZ Rittmayer ist sich sicher, dass die bayerischen Zecher einen gewissen Nachholbedarf haben werden.

"Wenn die Feste ausfallen, wird das ein Loch reißen", sagt Georg Rittmayer, Präsident des Verbandes der privaten Brauereien in Bayern. Jetzt sei Kreativität gefragt - etwa das Umstellen auf Flaschenabfüllung. Doch das ist nicht unbedingt ein Allheilmittel.


Tag des Bieres: Der Einzelhandel muss die Brauereien retten


Der Bayerische Brauerbund, Standesvertretung eher für die größeren und mittelständischen Brauereien, hat in einer Schnellumfrage ermittelt, dass auch der Flaschenverkauf rückläufig ist. "Wir befürchten, dass in den kommenden Wochen Gastronomen, aber auch Brauereien den Kampf ums Überleben verlieren werden", erklärt Lothar Ebbertz, Hauptgeschäftsführer des Bayerischen Brauerbundes.

Für Stefan Krug in Strullendorf trifft das nicht zu. "Die Brauerei war eigentlich schon zu, weil ein Pächter abgesprungen ist." Krug hat die Geschicke rasch wieder in die eigenen Hände genommen und das restliche Bier im Keller in Flaschen gefüllt - alles ist verkauft, die Kunden rissen es ihm förmlich aus den Händen. Den Sudkessel in seiner Dorfbrauerei schürft er wieder an, wenn die Krise vorbei ist.

Krise sorgt für große Einbußen

Der Deutsche Brauer-Bund hat unlängst eine Befragung unter seinen Mitgliedern gestartet. 87 Prozent der Betriebe rechnen damit, dass sie ihre Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken müssen, 18 Prozent gehen sogar von Entlassungen aus. Dass die Krise für Umsatzlöcher sorgen wird, darüber sind sich fast 100 Prozent der Brauereien einig.

Bayerns Kleinbrauer-Präsident Rittmayer hält die Situation dennoch für nicht existenzbedrohend für die meisten seiner über 500 Betriebe. "Eine gesunde Brauerei kann das ein paar Wochen durchstehen", sagt er. Rittmayer kommt aus der Gemeinde Hallerndorf bei Forchheim - in dem 4000-Einwohner-Ort betreibt er eine von sieben Brauereien.

Wichtig wäre es, dass die Biergartensaison starten und zumindest ein Teil des Umsatzverlustes wieder aufgegangen werden kann. Rittmayer ist sich sicher, dass die bayerischen Zecher einen gewissen Nachholbedarf haben werden. "Wenn die Biergärten aufmachen, dann müssen wir Platzkarten vergeben", sagt er scherzhaft.

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