Führerschein für die Lernstraße des Lebens

29.6.2009, 00:00 Uhr
Führerschein für die Lernstraße des Lebens

© Ralf Rödel

In seiner Abiturrede resümierte Kollegstufenbetreuer Rolf Dreyer, dass man mit 145 Abiturientinnen und Abiturienten in diesem Jahr hinsichtlich der Quantität ein Rekordjahr zu verzeichnen habe. Aber auch die Qualität könne sich sehen lassen. Der mittlere Notenwert von 2,39 sei über dem Durchschnitt so Dreyer.

Jahrgangsbester war der erst 16-jährige Carsten Chong mit einem Notenschnitt von 1,0. Zu den Jahrgangsbesten zählten weiter Anja Pohan (1,1), Titos Talanis (1,1), Daniel Steger (1,2), Jonas Schmitt (1,2), Katharina Görtler (1,2), Katja Prax (1,2), Hisham El-Hitami (1,3), Philipp Dinkel (1,3), Christina Wirth (1,3), Veronika Winkelmann (1,3) und Lara Huß (1,3).

Insgesamt haben 17 Schüler die Note «sehr gut» (inklusive 1,5) erzielt. 58 Schüler konnten «gute Leistungen» (inklusive 2,5) erzielen, 67 Schüler schafften befriedigende Notenschnitte (inklusive 3,5) und zwei Schüler hatten einen «ausreichenden» Durchschnitt. Insgesamt haben 37 Schüler die Note eins vor dem Komma gehabt, so Dreyer.

Radikale Veränderung

Schulleiter Walter sagte, dass sich das Bildungssystem radikal verändern werde. Belege dafür hätte man schon in den vielen Tests, die die Lehrer über das Schuljahr begleiten. Dort ginge es nur noch um Kompetenzen.

Es gehe nicht um Bildung, sondern um Ausbildung und um Absenkung von Leistungsanforderungen. Noch hätten ökonomische Überlegungen nicht konsequent Eingang in die Schule gefunden, wohl aber in die Hochschule. Die Bachelor- und Masterstudiengänge seien derart reglementiert und erlebnisbezogen, dass dagegen in der Schule fast die Freiheit der Wissenschaft herrsche.

Sein Eindruck sei, dass Universitäten, die einen «ökonomisch produzierten und examinierten Studenten entlassen wollen», das Ziel verfehlt hätten. «Nutzen Sie das, was sie mitgenommen haben, wehren sie sich gegen Vereinnahmung und Ökonomisierung und seien Sie ein kritischer Geist in der Welt», so Walter abschließend.

Die Glückwünsche des Landkreises überbrachte Kreisrat Richard J. Gügel. Das Zeugnis, das heute ausgegeben werde, solle als Ausgangs- und nicht als Endpunkt gesehen werden; jetzt liege es an den Absolventen es so umzusetzen, dass es seinen Wert entfalte, so Gügel.

Das Abitur sei kein Freibrief, sondern ein «Führerschein auf der Lernstraße des Lebens», so Gügel abschließend. Für den Elternbeirat gratulierte Michael Steingräber.

Musikalisch wurde die Feier durch Hisham El-Hitami, Dena Zarrin, Anja Pohan, Frederik Banning, Marcel Meißner und Uwe Müller gestaltet. Immer wieder im Mittelpunkt stand der Abiturient Carsten Chong, der für seine außergewöhnlichen Leistungen viele Preise bekam. (Siehe nebenstehendes Interview).