Germania-Sportplatz: Lost-Place in Forchheim erwacht neu

Der Sportbetrieb auf dem bisherigen Vereinsgelände in altstadtnaher Lage geht vorerst weiter. 2021 aber ist es beim ATSV Forchheim Zeit für den Umzug auf das ehemalige Germania-Areal. © Kevin Gudd

Dort im Stadtosten südlich der Bayreuther Straße, eingerahmt von Wiesent und Klinikum, hatte sich 1979 der traditionsreichste Fußballverein der Stadt angesiedelt. Für den geplanten und in den 80ern fertiggestellten Teilabschnitt der Autobahn 73 zwischen Bamberg und Nürnberg musste der FC Germania seine Heimat im Löschwöhrd aufgeben. © Archiv

Anfang des Jahrtausends feierte die Germania 2005 noch den sensationellen Aufstieg in die Kreisliga, hatte sich den sportlichen Erfolg aber teuer durch höherklassige Kicker erkauft und geriet gar ins Visier der Staatsanwaltschaft. Strauchelnd in der Kreisklasse, erreichte der Verein 2008 traurige Berühmtheit als "schlechteste Fußballmannschaft Deutschlands". Zwar bescherte der zweifelhafte Medienrummel mitunter 700 Zuschauer zu einem Heimspiel,... © Hans von Draminski

...der finanzielle Niedergang ließ sich aber nicht aufhalten. 2013 zog sich mit den Fußballern die letzte aktive Abteilung aus dem Spielbetrieb zurück. Acht Jahre nach dem 100. Geburtstag musste die Germania 2016 Insolvenz anmelden. © Ralf Rödel

Auf dem Gelände machte sich schon bald der Wildwuchs breit. © Konrad Böhm

Für zusätzlichen Wirbel sorgte im April 2016 ein Flächenbrand. 1600 Quadratmeter, das sind etwa drei Viertel der Fläche, wurden ein Raub der Flammen. Die Einsatzfahrzeuge hatten einen Umweg vom Klinikum über die Weberlauben nehmen müssen,... © Roland-Gilbert Huber-Altjohann

...weil das marode Wiesent-Brücklein nicht mehr belasten werden konnte. © Edgar Pfrogner

Trotzdem bahnten sich ungebetene Besucher Zugang zum nur sporadisch abgesperrten Areal. © Ralf Rödel

Die Hinterlassenschaften des Vereins... © Roland-Gilbert Huber-Altjohann

...darunter Aktenordner mit Urkunden und Dokumenten... © Konrad Böhm

...wurden verwüstet. © Roland-Gilbert Huber-Altjohann

"Auf eigene Initiative haben Kollegen vor längerer Zeit leere Flaschen und andere Spuren von Feierlichkeiten gesichtet, vor Ort aber keine Personen angetroffen. Aktuell liegen uns keine konkreten Hinweise oder Beschwerden vor", erklärte im November 2017 eine Sprecherin der Polizei. © Konrad Böhm

"Ich musste meine Schlüssel abgeben und bin seit Monaten über keine Entwicklungen mehr informiert worden", hatte der letzte Vorsitzende Lothar Walenta ebenfalls keine Verantwortung übernehmen wollen. © Konrad Böhm

Mit Inkrafttreten der Verträge mit dem Hamburger Immobilieninvestor Dignus, der auf den bisherigen Grundstücken der SpVgg Jahn und des ATSV Forchheim ein Wohnviertel entwickeln will, firmiert der ATSV Forchheim seit Ende Januar 2020 offiziell als Eigentümer der Germania-Brachfläche. © Roland-Gilbert Huber-Altjohann

So sieht die Grundplanung der neuen Sportstätte aus. Die Bauzeit wird mit zwölf bis 18 Monaten kalkuliert. © Architekturbüro pwA

Als erstes sollen die Außenanlagen gestaltet werden. Damit einher geht der zeitnahe Abriss des alten Sportheims, das auf dem künftigen Rasenspielfeld liegt. © Roland-Gilbert Huber-Altjohann

Die neue Spielstätte des ATSV Forchheim beinhaltet eine kleine überdachte Zuschauertribüne. © Architekturbüro pwA

Das z-förmige Funktionsgebäude umfasst außerdem eine Außenterrasse und einen Saal für 100 Personen. © Architekturbüro pwA