Girls Day in Forchheim: Mädchen blicken in die Welt der Technik

28.3.2019, 18:54 Uhr
Girls Day in Forchheim: Mädchen blicken in die Welt der Technik

© Foto: Roland Huber

Technik ist nur was für Männer: Falsch! Der diesjährige Girls Day der Stadtwerke bot interessierten Mädchen gestern die Möglichkeit, in technische Berufe hineinzuschnuppern. Knapp die Hälfte der Teilnehmerinnen kann sich am Ende des Tages eine Zukunft in diesem Bereich vorstellen.

Noch nie haben sich so viele Mädchen für den Mädchen-Zukunftstag angemeldet wie dieses Jahr. Neun Schülerinnen zwischen 13 und 16 Jahren sind extra für diesen Tag aus Forchheim, Hirschaid, Eckental und Erlangen zusammengekommen.

Stadtwerke suchen Frauen

Gemeinsam nahmen sie bei Führungen durch die Biogasanlage Eggolsheim und die Kläranlage Forchheim teil. Bei der letzten Station des Tages durften die Mädchen dann in der Werkstatt der Stadtwerke noch einige praktische Übungen durchführen.

Für Nicole Dutschmann, Pressesprecherin der Stadtwerke, ist die wachsende Teilnehmerzahl ein gutes Zeichen. "Bei den Mädchen kommt jetzt das Bewusstsein an, sich für technische Berufe zu begeistern." Für die Stadtwerke eine positive Entwicklung.

So begrüßen sie es sehr, wenn junge Frauen und Mädchen sich für technische Berufe bewerben. Großer Bedarf besteht vor allem bei Elektronikern für Gebäude und Energietechnik und Anlagenmechanikern mit dem Schwerpunkt im Gas- und Wasserbereich.

Der Girls Day, so Dutschmann, helfe den Mädchen dabei, realistische Einblicke in diese Bereiche zu erhalten und abschätzen zu können, ob sie diese Arbeit künftig machen wollen oder nicht.

Für Realschülerin Ulla Lindner war dies der Grund für ihre Anmeldung: "Hier kann man das ganze Technische sehen, das man sonst nicht sehen kann." Sie sagt, dass sie sich für eine Arbeit mit Computern begeistern könnte.

Am Ende des Tages können sich vier der neun Schülerinnen aus Gymnasium, Realschule und Mittelschule vorstellen, im technischen Bereich zu arbeiten. "Technische Berufe sind einfach interessanter, als im Büro zu arbeiten und immer auf einen Bildschirm zu starren", findet Mittelschülerin Katharina Jahn. Das Grundinteresse für Technik liegt bei ihr in den Genen, arbeitet immerhin ihr Vater bei den Stadtwerken.

Lieber praktisch statt kreativ

"Es hat mich einfach interessiert, mal alles zu sehen", meint Realschülerin Leonie Brehm. Gymnasiastin Franziska Trummer erklärt: "Ich bin eben eher technisch als künstlerisch veranlagt." Ihr Interesse liege mehr bei praktischen als bei kreativen Aufgaben.

Über die Begeisterung der Mädchen für Technik freut sich außerdem Hans Apelt, Anlagenfahrer der Biogasanlage Eggolsheim. Seit es den Girls Day gibt, führt er die Teilnehmerinnen des Aktionstages nun schon über die Anlage. Seine Meinung: "Es gibt nichts, was Mädels nicht können." Dementsprechend froh ist er, auch Mädchen zu sehen, die sich für Technik interessieren und nicht nur Jungs.

Es bleibt aber letztlich abzuwarten, ob sich die Zahl der Frauen in technischen Berufen wirklich erhöht. Der Tag könnte einigen zumindest einen wichtigen Anstoß gegeben haben.

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