Glastrennwand sichert den Brandschutz

11.6.2010, 00:00 Uhr
Glastrennwand sichert den Brandschutz

© Galster

Lehrer, Elternbeirat, Förderkreis und Betreuungsteam, das für das leibliche Wohl der Gäste sorgte, freuten sich ebenso wie Schulleiterin Ulrike Kratz über die Hausbesichtigung der Gemeinderäte. Das notwendige Brandschutzkonzept wurde dabei vor Ort näher diskutiert.

Hans Weisel umriss die drei Lö-sungsansätze wie Außentreppen an allen Klassenzimmern, Türen über alle Räume im ersten Stock, die immer rauchdicht und unverstellt sein müssen oder als dritte Möglichkeit eine Glaswand mit Rahmen in L-Form entlang der Treppe im oberen Stockwerk, die im Notfall den oberen Bereich rauchfrei hält. Dazu eine Fluchttreppe im hinteren Klassenzimmer des Traktes für die Schüler in der ersten Etage.

Insgesamt 40 000 Euro

Da fügte es sich gut, dass bei einer so wichtigen Entscheidung die gesamte »Schulfamilie« dabei war. Nach der Diskussion war man sich mit der Lehrerschaft einig, dass die Glaswand letztlich die gewünschte und sinnvollste Lösung sein wird. Für die Trennwand mit Tür werden rund 25 000 Euro, für die Außentür im Schlafzimmer mit Stahltreppe als Notausgang rund 150 000 Euro aufzuwenden seien. Die Kosten sind bereits in der Haushaltsplanung eingestellt.

Große Aufmerksamkeit erregten auch 60 Tische, davon 30 für je zwei Kinder und 30 für je ein Kind, im Klassenraum. Sie sind aus massivem Stahlrohr gefertigt. Die Stahlarbeiten wie Zuschneiden und Schweißen hat das Gemeindeoberhaupt persönlich ausgeführt. Die Holzplatten aus Buchenholz bearbeiteten und lackierten die örtlichen Schreinereien Pieger und Zametzer preiswert. Der Bauhof baute die Teile zusammen.

Alle Tische sind mit zwei Rollen versehen und so auch für Gruppenarbeit sehr flexibel zu handhaben. »Wie gekauft«, stellte Bürgermeister Weisel nicht ohne Stolz fest und hat dabei nicht übertrieben. Überschlägig würde man regulär dafür rund 25 000 Euro aufwenden müssen. Mit beispielhafter Teamarbeit schafften es die Wiesenthauer für nur 5000 Euro.

Schließlich stellte Schulleiterin Ulrike Kratz noch ein neues Schulprojekt vor: Ute Liedtke leitet den Unterricht »Englisch von Anfang an«, der 2008/2009 in der ersten Klasse begann und jetzt im zweiten Jahr in den ersten zwei Klassen fortgeführt wird. Den Kindern, so Liedtke, sollen altersgemäß, spielerisch und abwechslungsreich auf natürliche Art Sprachgefühl und Vertrautheit zur Fremdsprache vermittelt werden.

Das Projekt wird außerhalb des Schulrahmens finanziert und ruht laut Förderkreisvorsitzendem Ulrich Butzke auf drei finanziellen Säulen, nämlich Mitteln des Förderkreises, der Gemeinde und von einem Ring möglicher Sponsoren. Es gelte Menschen und Organisationen zu finden, die diese Arbeit achten. Bürgermeister Weisel betonte, die Mittel der Gemeinde seien mittlerweile knapp, man stehe dem Projekt aber aufgeschlossen gegenüber, es sei einfach zu wichtig.

Langfristig denken

Schulleiterin Kratz gab dann noch einen Ausblick auf die weitere Schulentwicklung. Zurzeit besitzt Wiesenthau rund 70 Schüler in vier Klassen. Auch im nächsten Jahr sei die Mindestzahl von 13 Kindern für die erste Klasse gesichert. Die Zahlen seien aber über die Jahre rückläufig und langfristiges Denken sei ratsam.

Deshalb will man bereits ab dem kommenden Schuljahr für die ersten zwei Klassen die kombinierte Klassenform wählen, was diverse Vorteile bringe: Die Kleinen lernen von den Großen, eine nicht zu unterschätzende positive soziale Komponente. Der Schulstandort Wiesenthau werde besser abgesichert. Die Umstellung bringe, wie bei Neuem üblich, etwas Unruhe. Information sei daher sehr wichtig, damit sich auch die Eltern damit identifizieren können.

Bürgermeister Weisel, selbst vom Fach, zeigte sich beeindruckt von der kleinen, aber modernen und hochwertigen Schule, wo er konzentriertes Arbeiten der Kinder beobachte. Er betonte aber auch »Nichts ist beständiger als der Wandel« – man müsse mit der Zeit gehen.