Gosberg nicht mehr Liga-Schießbude

23.8.2007, 00:00 Uhr

Damals besiegte die Dauer-Schießbude der letzten Jahre die DJK Weigelshofen mit 2:1. Es war gleichzeitig der einzige Punktgewinn der Gosberger in der gesamten Saison. Im Vorjahr gelang dem TSV mit dem 1:1 in Drügendorf sogar nur ein magerer Zähler in der gesamten Runde.

Doch damit ist Schluss. Was sich schon beim 0:0 in Oesdorf vor einer Woche andeutete, bestätigte sich beim «Premierensieg» gegen Kunreuth. Arslan Haci vom Elfmeterpunkt und Eigengewächs Matthias Andexinger machten mit ihren Treffern den Erfolg klar und Gosberg sollte damit das Image der Liga-Schießbude los sein - hat der TSV doch in vier Spielen schon so viele Punkte gesammelt wie in den letzten beiden Spielzeiten zusammen.

Der zurückgekehrte Erfolg hängt eng mit einem Namen zusammen: Matthias Drummer. Der 33-Jährige, lange Jahre beim FC Bamberg und zuletzt beim SV Pettstadt in der Landes- und Bezirksoberliga aktiv, hat den Sprung ins eiskalte Wasser gewagt und gibt sein Debüt als Spielertrainer fünf Klassen unter seinem bisherigen Wirkungskreis. Wie man sich so etwas antun kann? Drummer wird deutlich: «Die haben in den letzten Jahren dauernd auf die Fresse bekommen und haben immer weiter gemacht. So eine Truppe muss Charakter haben.» Und schon jetzt stellt der neue Trainer auch fest: «Es geht kontinuierlich aufwärts.»

Lob vom Vorsitzenden

«Kokser», wie Drummer gerufen wird, hat in Gosberg sofort Veränderungen eingeleitet. Vorsitzender Willi Leuker, gleichzeitig der Mann an allen Fronten beim TSV: «Er ist ein absolut positiver Typ. Und damit steckt er die Leute an.» Macher Leuker singt aber nicht nur ein Loblied auf den neuen Coach, sondern auch auf Vorgänger Roman Cloos. Der stellt sich weiterhin in den Dienst des Vereins und ist als Spielleiter nunmehr für das Drumherum zuständig.

Der Hetzleser Cloos war einer, der die am Sonntag spontan ausgerufene Siegesfeier mit organisiert hat. Denn am Ende ging es vom Sportheim auf die Kerwa nach Hetzles. «Nach einer Stunde habe ich mich abholen lassen, dann konnte ich nicht mehr», lacht Drummer, dessen Truppe es mächtig hat krachen lassen.

Knieprobleme behoben

«Das haben sie sich auch redlich verdient», meint der nach langen Knieproblemen endlich schmerzfreie Kopf der Mannschaft. «Drummer ist der entscheidende Mann auf dem Feld», sagt Leuker. «Mit ihm haben die Jungs in Notsituationen einen, der immer anspielbar ist.»

Zusammen mit dem letztjährigen Last-Minute-Neuzugang Michael Strobel vom VfB Auerbach in Sachsen - er kam kürzlich extra zum Spiel aus Auerbach und fuhr direkt wieder zurück - mit dem defensiven Ruhepol Christian Eismann und mit den Ex-Mittelehrenbachern Haci Arslan und Bekir Can ist Drummer der Lenker des Gosberger Spiels.

«Wir haben eine ganz ordentliche Truppe, zudem ist das ein richtiger cooler Haufen», lobt der Übungsleiter selbst seine Kicker. Dieser «coole Haufen» setzt nicht nur auf dem Feld die Drummerschen Anweisungen um. Auch neben dem Platz ist ein neues Wir-Gefühl eingekehrt.

Erst Training, dann Pokern

Unter Federführung des Coaches wird nach dem Training gemütlich gepokert. «Da geht keiner heim», freut er sich über die Kameradschaft. Am letzten Sonntag hat sich die erstmals ausgezahlt. Am nächsten Sonntag in Drügendorf «wird es etwas schwerer werden» meint Leuker. Aber es muss ja nicht gleich der zweite Sieg sein. Drummer: «Ein Punkt wäre auch schon eine Sache.»

Gosberg: Michael Emmert - Mario Lager, Andreas Neumann, Michael Strobel (VfB Auerbach), Stefan Kraus, Patrick Kreppelt, Christian Eismann, Matthias Drummer (SV Pettstadt), Matthias De Clerk, Arslan Haci (SV Mittelehrenbach), Matthias Andexinger, Christoph Hübschmann, Bekir Can (SV Mittelehrenbach), Gökan Can, Daniel Haagen, Dominik Galster, Alexander Hattel, Stefan Emmert.