Gräfenberg: Fünf-Seidla-Steig auf Umwegen

28.2.2020, 18:09 Uhr
Gräfenberg: Fünf-Seidla-Steig auf Umwegen

© Rolf Riedel

In Hohenschwärz regt sich Widerstand gegen die Ausflügler. Bereits vor einigen Jahren hatte man eine Unterschriftensammlung an die Gräfenberger Stadtspitze überreicht: Die Wegführung des Seidla-Steigs mitten durch den 180-Seelen-Ort solle geändert werden, forderten einige Anwohner.

"Einige Hohenschwärzer Bürger sind nicht besonders glücklich", lautet die vorsichtige Formulierung aus der Gräfenberger Verwaltung. "Es gibt Bestrebungen, den Weg zu verlegen. Der Strom der Wanderer soll umgeleitet werden", heißt es.

Was so einfach klingt, würde allerdings einen riesigen Rattenschwanz nach sich ziehen: Denn eine neue Streckenführung des beliebten Bier-Pfades lässt sich nicht so mir nichts, dir nichts, umsetzen:

Der Fünf-Seidla-Steig läuft auf der Strecke des Frankenwegs, der Egloffstein, Thuisbrunn, Hohenschwärz und Weißenohe verbindet. Für den Frankenweg und dessen Markierung ist der Fränkische Schweiz-Verein verantwortlich. Neben dem Hauptwegewart des Hauptvereins des Fränkische Schweiz Vereins müssten bei einer Verlegung der Wegstrecke auch die zusätzlichen Ortsgruppen gefragt werden.

Soll der Seidla-Steig künftig eine andere Route nehmen, wer ist dann für die Wegweiser zuständig und wer pflegt den Weg, muss man sich fragen. Muss zusätzlich ein neuer Weg geschaffen werden? Schafft man gar einen Präzedenzfall?

Im Klartext geht es um 500 Meter Weg. Ändert man den Verlauf, könnten die Wanderer wohl in Zukunft ab dem Buchwaldparkplatz in Hohenschwärz erst in Richtung Neusles gelotst werden, um dann nach Hohenschwärz zurückzubiegen — ein Verschwenk von rund eineinhalb Kilometern Länge. Doch wenn die Wanderer in Höhe von Neusles ein Stück auf der Straße laufen, dann braucht es eine polizeiliche Verkehrsschau, Geschwindigkeitsbeschränkung, einen Hinweis auf Fußgänger auf der Straße und und und.

Und die fünf Brauereien selbst? Die würden eine andere Wegführung nicht befürworten, heißt es auf Nachfrage. Wie es weitergeht? Darüber wird der Stadtrat am Donnerstag ab 19 Uhr beraten.