Gräfenberg: SPD-Amtsinhaber Nekolla muss in die Stichwahl

19.3.2020, 14:43 Uhr
Gräfenberg: SPD-Amtsinhaber Nekolla muss in die Stichwahl

© Petra Malbrich

In Gräfenberg kommt es zur Stichwahl zwischen Amtsinhaber Hans-Jürgen Nekolla (SPD) und Ralf Kunzmann (FW).
„Ich bin positiv überrascht, gerade weil ich zum ersten Mal den Hut in den Ring gegen einen amtierenden Bürgermeister werfe“, freute sich Kunzmann, der mit seiner Familie, Freunden und Parteikollegen im Friedmanns Bräustüberl den Wahlabend verfolgte.

Gräfenberg: SPD-Amtsinhaber Nekolla muss in die Stichwahl

© Petra Malbrich

Das Ergebnis, 36,56 Prozent oder 815 Wählerstimmen, überraschte den FW-Kandidaten freudig. Dementsprechend fröhlich war die Stimmung bei den Freien Wählern. Der gebürtige Gräfenberger zeigte sehr motiviert und weill die nächsten zwei Wochen nutzen, um die Bürger zu überzeugen. „Ich gehe guten Willens in die Stichwahl“, freut sich Kunzmann auf diese Herausforderung. 1905 Stimmen haben die Wähler ihm für das Stadtratsmandat gegeben.

Vorsichtig optimistisch

Vorsichtig optimistisch war Bürgermeister Hans-Jürgen Nekolla mit Blick auf die Stichwahl. „Die Gräfenberger wissen, was in den vergangenen sechs Jahren geleistet wurde“, sagte Nekolla. Mit dem guten Ergebnis – 44,46 Prozent oder 991 Wählerstimmen – als Zustimmung für ihn hat er gerechnet. „Die vergangenen sechs Jahre waren erfolgreich für Gräfenberg. Wir haben viele Projekte umgesetzt und vier Millionen Euro Schulden abgebaut“, betonte Nekolla.

Gerade, weil der Deutschlandtrend die SPD in einer Abwärtsspirale abwärts zeigt, freute er sich über das positive Wahlergebnis. „Die Kommunalwahl ist eine Persönlichkeitswahl, das ist klar zum Ausdruck gekommen“, meinte Nekolla, der mit seiner Familie, Parteimitgliedern und Freunden im „Eckerla“ in Gräfenberg feierte und das Ergebnis dort verfolgte.

Gegenüber in der Pizzeria Roma fand sich CSU-Bürgermeisterkandidat Kandidat Hans Derbfuß ein, der mit 18,98 Prozent das Nachsehen hatte. Im ersten Moment sei er enttäuscht gewesen, da er sich als Kandidat einen Einzug in die Stichwahl erhoffte. Die Stimmung änderte sich aber, als er das Ergebnis für den Stadtrat lesen konnte. „Mit 1715 Stimmen habe ich das zweitbeste Ergebnis für den Stadtrat“, so Derbfuß. Für ihn habe sich damit bestätigt, was die Bürger vorher in den Gesprächen zu ihm gesagt hätten. „Sie wollen mich als Stadtrat, aber auch, dass ich das Geschäft, meine Metzgerei ,weiterführe", erklärte Derbfuß.

CSU wirbt für Kunzmann

Für ihn seidas Stadtratsergebnis deshalb sehr positiv, denn der amtierende Bürgermeister erreichte hier nur das vierten Platz. Hans Derbfuß sieht das als „klaren Auftrag der Wähler“ an seine Partei, „nicht alles kommentarlos abzunicken, sondern Stellung zu beziehen“. Dieser Auftrag zeige in Richtung „Neuanfang Gräfenberg“. Derbfuß: „Wir werden deshalb Ralf Kunzmann unterstützen.“

Über die größten Zugewinne im Vergleich zur Stadtratswahl vor sechs Jahren können sich die Grünen freuen, die 5,76 Prozent mehr erreicht haben als 2014. Herbe Verluste gab es dafür für die Fraktion der Sozialdemokraten (ein Minus gegenüber 2014 von 8,77 Prozent).
Die vorläufige Sitzverteilung des neuen Gräfenberger Stadtrats gestaltet sich so: Die Freien Wähler erhalten fünf Sitze, die Christsozialen kommen auf vier. Die Sozialdemokraten erhalten drei Sitze. Grüne und die Gräfenberger Bürger Liste kommen jeweils auf zwei Sitze.

Verwandte Themen


1 Kommentar