Graffiti sollen den Kersbacher Bahnhof verschönern

17.2.2021, 18:35 Uhr
Graffiti sollen den Kersbacher Bahnhof verschönern

© Archivfoto: Ulrich Schuster

In Tino Reichardt (FDP) fand seine Idee einen Fürsprecher und mit kleinen Einschränkungen auch im ganzen Planungs- und Umweltausschuss (Plua) der Stadt Forchheim. Die Verwaltung soll mit einem Entwurf für das Projekt beginnen.

Philipp Blümlein (JB) kennt Dietsch persönlich, hatte er ihn doch beauftragt, in der Werkhalle seiner Firma künstlerisch tätig zu werden. In recht bodenständiger Art setzte sich der Künstler via Spraydose mit dem Zimmererhandwerk auseinander. An diese eher realistische Darstellungsform denkt Dietsch auch beim Bahnhofsprojekt, informiert Blümlein.

Keine Hoffnung auf die Bahn

Die Einschränkungen liegen – wie so oft – in den Kosten. Um die 12.000 Euro soll das Graffiti-Kunstwerk kosten. Etwa 40 Prozent sollen durch Spenden eingespielt werden, etwa 30 Prozent soll die Stadt übernehmen. Und den Rest der Landkreis. Nur: An den hätte man laut Stadtrat Manfred Hümmer (FW) schon vor dem Haushaltsbeschluss herantreten sollen.

Mit diesem Beschluss auf der Basis einer auf 39,5 Prozentpunkte gesenkten Kreisumlage belässt der Kreis eine ordentliche sechsstellige Summe in der Stadtkasse. Jedenfalls sei das eine bessere Ausgangslage, als auf eine Beteiligung der Bahn zu hoffen, so die Überzeugung. Wie deren Vorgehen gerade beim Ausbau der ICE-Strecke, insbesondere am Bahnhof Baiersdorf, zeige, gebe sie keinen Euro mehr aus, als zur Wiederherstellung des ursprünglichen Zustands vor dem Aus- und Umbau nötig ist.

Größere Sorgen machten den Ausschussmitgliedern mögliche Folgekosten. Gerade in Kersbach soll das wilde Sprayen derzeit in Mode sein; so befürchtet nicht nur Hümmer ein illegales Übersprühen. Am Radweg beim Ehrenbürg-Gymnasium soll das schon öfter geschehen sein. Johannes Mohr (Grüne) teilt diese Angst weniger.

Auf jeden Fall ein Gewinn

Seiner Erfahrung nach respektieren Spray-Anfänger in vielen Ländern die Werke ihrer Vorbilder. Und wenn, so regte Holger Lehnards (CSU) an, sollte das mit dem Künstler geklärt werden. Mohr plädierte dafür, nicht nur einen Künstler zu beteiligen; Reinhold Otzelberger (CSU) brachte Kunstkurse der Schulen ins Gespräch. So hat es auch Baiersdorf gehalten: Die Front der Unterführungsrampe gehörte seinerzeit den Profis; verschiedene Schulklassen und Jugendgruppen hatten die kleineren Flächen bei den Zugängen zu den Bahnsteigen zur Verfügung. Wie die Lösung auch immer ausschauen wird, eines ist sicher: Der derzeit so trostlos wirkende Bahnhaltepunkt kann nur gewinnen.

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