Große Investitionen in Gößweinstein: Zwei Millionen für den Kindergarten

25.1.2021, 07:58 Uhr
Gößweinstein bringt seinen Vermögenshaushalt auf den Weg. Investiert werden rund 6,2 Millionen Euro in Infrastrukturmaßnahmen. Die größte laufende Baumaßnahme ist die Sporthalle Gößweinstein. Mit im Bild: Bürgermeister Hanngörg Zimmermann.

© Foto: Thomas Weichert Gößweinstein bringt seinen Vermögenshaushalt auf den Weg. Investiert werden rund 6,2 Millionen Euro in Infrastrukturmaßnahmen. Die größte laufende Baumaßnahme ist die Sporthalle Gößweinstein. Mit im Bild: Bürgermeister Hanngörg Zimmermann.

Nach über zweistündiger Beratung brachten die Gemeinderäte im Haupt- und Finanzausschuss im Pfarrheim nach dem Verwaltungs- auch den Vermögenshaushalt als Beschlussempfehlung für den Gesamtgemeinderat auf den Weg. Er schließt mit 8,9 Millionen Euro ab. 2020 lag er zwei Millionen Euro niedriger, weshalb man von einem Rekordhaushalt sprechen kann. Investiert werden 6,2 Millionen Euro in Infrastrukturmaßnahmen.

Bürgermeister Hanngörg Zimmermann (FW) lobte seine Mitarbeiter der Verwaltung, aber auch die Markträte, weil man mit dem Haushalt sehr früh dran sei. "Dieses Mal haben wir versucht, uns auf die Infrastrukturmaßnahmen zu konzentrieren und werden 2021 enorme Bautätigkeiten haben", so Zimmermann.

Größte Investition ist der Neubau des Kindergartens Stempferhof. Hierfür wurden zwei Millionen Euro angesetzt, bei einem Zuschuss von 1,4 Millionen Euro und der Eigenbeteiligung des Johannischen Sozialwerks mit 100 000 Euro. Wenn es so käme, verblieben für den Markt 500 000 Euro Eigenmittel. Sicher sind die Zahlen noch nicht, da noch kein Bauplan mit Kostenschätzung vorliegt.

Arbeitskreis Freibad berät

Ebenso noch nicht sicher ist die geplante Investition in das Höhenschwimmbad mit insgesamt 150 000 Euro. Der Arbeitskreis Freibad berät noch. Ein Ergebnis soll laut Zimmermann im Februar vorliegen.

Für den Breitbandausbau sind rund eine Million Euro eingeplant. Dafür soll es 668 000 Euro Zuschuss des Freistaats geben. Eine der größten Einzelmaßnahmen ist der Anteil in Höhe von 650 000 Euro für die Versammlungsstätte der neuen Sporthalle. Dafür gibt es keinen Zuschuss.

Gebaut wird auch die neue Wasserleitung der Wiesentgruppe im Hauptort, deren Bau bereits 2020 begonnen hatte. Von der Schule bis zum Haus des Gastes und noch bestehendem Rathaus wird auch die Leitung des geplanten Nahwärmenetzes mit verlegt, um gemeindliche und kirchliche Gebäude mit anschließen zu können. Auch Privathäuser werden angeschlossen, deren Hausbesitzer sich dafür entschieden haben.

Umstellung auf Digitalfunk

Kräftig investiert wird auch in das Feuerwehrwesen. Das neue Fahrzeug für die Stützpunktwehr Gößweinstein mit der Bezeichnung LF 20 KatS steht mit 470 000 Euro im Plan. Das neue wasserführende Tragkraftspritzenfahrzeug der Feuerwehr Kleingesee schlägt mit 211 000 Euro zu Buche, der Mannschaftstransportwagen für Kleingesee mit 61 000 Euro. Die Umstellung auf Digitalfunk der Feuerwehren kostet 83 000 Euro, die Schlauchpflegeanlage der Feuerwehr Gößweinstein 60 000 Euro (Zuschuss 21 000 Euro). Für die Feuerwehrhäuser in Kleingesee, Leutzdorf und Behringersmühle mit Sirenen sind 112 000 Euro aufzubringen.

Für den Multifunktionsplatz am Gößweinsteiner Friedhof sind 120 000 Euro vorgesehen, für den Genusswanderweg in Morschreuth 32 000 Euro und für die Voruntersuchung mit Architektenwettbewerb für das Pfarrhaus, das bekanntlich das neue Rathaus werden soll, 200 000 Euro.

Umgehungsstraße Süd war Thema

Trotz der enormen Investitionen ist der Gesamtetat 2021 genehmigungsfrei, weil keine Kreditaufnahme vorgesehen ist. Es ist sogar eine Sondertilgung von rund einer Million Euro geplant. Jedoch werden aus der allgemeinen Rücklage rund 5,3 Millionen Euro entnommen, da mit der geplanten Zuführung aus dem Verwaltungshaushalt von 710 000 Euro ansonsten die Investitionen nicht geschultert werden könnten. Rund 1,3 Millionen Euro sollen der allgemeinen Rücklage am Jahresende aber wieder zugeführt werden, wenn alles nach Plan verläuft.

Zur Umgehungsstraße Süd teilte Geschäftsleiter Peter Thiem mit, dass diese im Ausbauprogramm des Freistaats in "Priorität 1 R" eingestuft ist. Die Erfahrung zeige jedoch, dass Maßnahmen dieser Priorisierung noch nie durchgeführt wurden. Die Ansätze in den Folgejahren beziehen sich daher auf den Ausbau des sogenannten Finsterweges.

Rathaus-Equipment: Technik nicht auf neuestem Stand?

Einig waren sich die Räte, dass der Glasfaseranschluss der Grund- und Mittelschule forciert werden muss. Der Rat merkte zudem an, dass das Equipment im Rathaus nicht dem Stand der Technik entspräche. So hätten die Mitarbeiter keine Headsets. Auch könnten noch keine Videokonferenzen abgehalten werden.

Dem widersprach Thiem. Die Ausrüstung reiche zur Aufgabenerfüllung aus. Seit vor Weihnachten seien weitere Laptops zum Einsatz bereit. Das Ermöglichen von Homeoffice, für das die Laptops angeschafft wurden, werde geprüft. Aufgrund der zeitigen Haushaltsvorbereitung, der Rathausschließung bis Neujahr sowie Krankheit des zuständigen Mitarbeiters konnten die Laptops noch nicht in Betrieb genommen werden.

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