Grüne wollen weiter unbequem sein

6.12.2013, 17:15 Uhr
Grüne wollen weiter unbequem sein

© Marquard Och

„Wir sagen klar, dass Windkraft im Landkreis zur Energiewende gehört. Wir sind gegen jede Umgehungsstraße rund um Gosberg. Wer keine Katze im Sack kaufen will, muss Grün wählen“, betonte Lisa Badum vor 30 Anhängern im Saal des Brauereigasthofs Pfister in Weigelshofen.

Während den anderen Parteien die Höhe der Kreisumlage das Wichtigste gewesen sei, hätte die Grünen-Fraktion die Einstellung einer weiteren Sozialpädagogin für Asylbewerber erreicht und gegen Baugebiete im Landschaftsschutzgebiet sowie Bauaufträge ohne Ausschreibung in Millionenhöhe votiert. Auch künftig würden die Grünen unbequem, unangenehm und unbeliebt sein, wenn es dem Zweck diene, sagte die 30-jährige Kreisrätin aus Forchheim, die eine Liste mit einem Frauenanteil von 50 Prozent anführt.

Karl Waldmann hatte sich nach einem enttäuschenden Ergebnis bei der Bundestagswahl erst vor einer Woche entschieden, doch wieder zu kandidieren. Er trete nicht mit Versprechungen an, so Waldmann, der stattdessen auf das Erreichte verwies wie den Lückenschluss bei Radwegen, die verbesserte Flüchtlingshilfe oder die nach dem Antrag von 2010 („Damals hat man uns ausgelacht“) jetzt doch öffentliche Ausschreibung für das Ehrenbürg-Gymnasium. Bereits gestellt sei der Antrag, die Ostumgehung aus dem Bundesverkehrswegeplan herauszunehmen.

„Wir sind stark genug“

„Wir brauchen keinen Landratskandidaten, wir sind stark genug, unsere ökologische, soziale Politik mit dem längst unter Beweis gestellten Weitblick ab 2014 fortzusetzen“, unterstrich Gymnasiallehrer Waldmann. Zuletzt war spekuliert worden, ob auch die Grünen wie SPD und Freie Wähler den Kandidaten Klaus Schulenburg unterstützen würden.

In Einzelwahlgängen bestätigten die Delegierten die ersten zehn Listenkandidaten, dabei Waldmann und Badum ohne Gegenstimme. Das Prozedere setzte sich mit 21 von 22 Ja-Stimmen für die Blöcke von Platz 11 bis 20 und 21 bis 40 sowie 41 bis 60 und die drei Nachrücker fort. Die Schlussabstimmung über die Gesamtliste ergab ein 21:0-Ergebnis.

Die Liste der Grünen: 1. Lisa Badum (Forchheim), 2. Karl Waldmann (Heroldsbach), 3. Barbara Poneleit (Igensdorf), 4. Matthias Striebich (Gräfenberg), 5. Eva Gebhard-Scholtyssek (Eggolsheim), 6. Steffen Müller-Eichtmayer (Forchheim), 7. Lena Dohmann (Forchheim), 8. Holger Kotouc (Neunkirchen), 9. Rotraud Krüger (Wiesenthau), 10. Wolfram Weltzer (Forchheim), 11. Martina Deutsch (Forchheim), 12. Helmut Herzog (Weißenohe), 13. Mirjam Novak (Neunkirchen), 14. Edwin Mayer (Forchheim), 15. Maria Vollmer (Ebermannstadt), 16. Roland Kraus (Hausen), 17. Carola Limley (Forchheim), 18. Martin Hunstein (Hausen), 19. Edith Fießer (Forchheim), 20. Rochus Grün (Gößweinstein), 21. Fabiola Reges-Huber (Forchheim), 22. Kurt Moes (Kunreuth), 23. Sabine Sklenar (Forchheim), 24. Ludwig Kestler (Pretzfeld), 25. Helga Pätzold (Eggolsheim), 26. Andrej Novak (Neunkirchen), 27. Stefanie Hensel-Münzer (Hausen), 28. Francois Gaborieau (Eggolsheim), 29. Georgine Mayer (Forchheim), 30. Emmerich Huber (Forchheim), 31. Gerlinde Trautner (Unterleinleiter), 32. Hans Döbrich (Hallerndorf), 33. Petra Schmidtlein (Kleinsendelbach), 34. Dieter Güttler (Pretzfeld), 35. Birgit Fechter (Forchheim), 36. Thomas Panzer (Gräfenberg), 37. Susi Fent (Gräfenberg), 38. Weking Weltzer (Eggolsheim), 39. Heike Höppner-Hagemeister (Heroldsbach), 40. Michael Helmbrecht (Weißenohe), 41. Sabine Dittrich (Forchheim), 42. Heiko Kracker (Gräfenberg), 43. Maria Riediger (Unterleinleiter), 44. Werner Hennig (Forchheim), 45. Birgit Patzak-Waldmann (Heroldsbach), 46. Jürgen Gajowski (Igensdorf), 47. Gudrun Winter (Forchheim), 48. Thomas Franke (Ebermannstadt), 49. Barbara Cunningham (Neunkirchen), 50. Stefan Fent (Gräfenberg), 51. Bettina Specht (Forchheim), 52. Christian Schubert (Forchheim), 53. Heike Schade (Forchheim), 54. Günther Lang (Igensdorf), 55. Petra Düngfelder (Forchheim), 56. Stefan Sammler (Forchheim), 57. Kerstin Stark (Gräfenberg), 58. Franz Köppl (Hallerndorf), 59. Sandra Striebich-Dunder (Gräfenberg), 60. Axel Schauder (Forchheim). Ersatkandidaten: Bettina Wittmann, Rüdiger Hanke, Patrick Güttler.

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