Aus dem Bauausschuss

Grünes Licht für Erweiterungsbau am Heiligenstädter Hof

28.7.2021, 10:00 Uhr
An der Baustelle "Heiligenstädter Hof" geht es jetzt endlich weiter. 

© Stefan Braun An der Baustelle "Heiligenstädter Hof" geht es jetzt endlich weiter. 

Im Laufe der letzten Jahre hatten sich die Bürger in Heiligenstadt an die Dauerbaustelle unterhalb der Kirche an der Leinleiter gewöhnt. Der 2019 verstorbene frühere Besitzer des "Heiligenstädter Hof", Johannes Harrer, hatte hier einen Erweiterungsbau begonnen, musste diesen aber aus privaten Gründen zunächst ruhen lassen.

Der neue Eigentümer plant nun die Fertigstellung. Vorgesehen sind zehn Eigentumswohnungen sowie ein Sauna- und Wellnessbereich. "Ein genehmigter Bebauungsplan liegt vor", bestätigte Geschäftsleiter Rüdiger Schmidt auf Anfrage von Gemeinderat Georg Bittel. Der sei "aber noch vom vorherigen Eigentümer. Jetzt sind Änderungen geplant", so Schmidt. Der neue Eigentümer beantragte insgesamt neun Befreiungen vom Bebauungsplan, darunter auch die Dachneigung der Gauben sowie ein Flachdach statt Satteldach.

"Ich kann mich erinnern, dass dies ein Nachbar hier vor einigen Jahren auch wollte, das hatten wir abgelehnt", merkte Rätin Elisabeth Dicker an. "Wir sollten daher vor einer Befreiung die untere Denkmalschutzbehörde einbinden", regte sie an. "Der Denkmalschutz hatte zu den Plänen von Johannes Harrer keine Bedenken, diese sahen sogar einen Schwenk über die Leinleiter ins Hauptgebäude vor" , konterte der Geschäftsleiter.

Nach weiteren Diskussionsbeiträgen plädierte Eva-Katharina Schmidt für eine aktuelle Abstimmung: "Der Bauherr möchte ja irgendwann einmal anfangen." Ein Antrag von Dicker, den Denkmalschutz zuvor einzubinden, wurde mit 3:4 Stimmen abgelehnt. Die beantragten Befreiungen vom Bebauungsplan wurden dann mit 4:3 Stimmen abgesegnet.

Zwei Wohnungen

Eindeutiger fiel das Ergebnis bei einer Abstimmung über Befreiungen vom Bebauungsplan in unmittelbarer Nähe am Marktplatz aus. "Hier gibt es eigentlich nichts zu diskutieren", erklärte Bürgermeister Stefan Reichold einleitend. Das Gremium folgte seiner Einschätzung und stimmte der Umwandlung einer bisher gewerblich genutzten Immobilie in eine Wohnnutzung mit zwei Wohneinheiten ohne große Aussprache einstimmig zu.

Bei einem anderen Tagesordnungspunkt zeigte die Stirn von Reichold tiefe Sorgenfalten. "Wir stehen im ständigen Austausch mit dem Gesundheitsamt", sagte Reichold beim Thema Abkochanordnung Tiefbrunnen I und II in Heiligenstadt (wir berichteten). "Das Ganze ist mit Emotionen verbunden", unterstrich Rüdiger Schmidt die Bedeutung der Thematik. Bei einer Routineprobe des Trinkwassers aus diesen zwei Tiefbrunnen wurden coliforme Keime festgestellt. Die Bürger in den betroffenen Ortsteilen und Straßenzügen im Hauptort wurden umgehend vom Bauhof und über die Medien informiert. Als mögliche Ursache brachte Schmidt unter anderem den Starkregen der letzten Wochen ins Spiel. Er musste aber einräumen, "dass es weitere Möglichkeiten gibt, wir wissen derzeit nicht, wo die Keime herkommen". Das Ergebnis einer weiteren Probe - der Heiligenstädter Hochbehälter wurde mittlerweile von einer Fachfirma gereinigt und desinfiziert - liegt im Laufe dieser Woche vor.


Gehwege werden saniert

Wie sollen die Gehwege an der Dorfstraße in Oberngrub nach der Sanierung aussehen? Hierzu informierte Peter Bittel vom Bamberger Ingenieurbüro Wolf ausführlich. Es besteht der Wunsch nach Betonsteinplatten, aber auch niveaugleiche Granitplatten waren ins Spiel gebracht worden. Diesen Wünschen erteilte Bittel eine deutliche Absage und dies aus mehreren Gründen. "Niveaugleich heißt, die Nutzung erfolgt nicht nur durch Fußgänger, sondern auch durch Pkw. Dadurch wird eine stärkere Oberbaufläche notwendig, was neben den höheren Kosten für Granit weitere Mehrkosten verursacht", so Bittel.

Hinzu komme, dass Ausgleichsmaßnahmen bei den Zufahrten zu den Grundstücken erforderlich werden. Das größte Problem aber, so erklärte es Bittel, sei, "dass in den Gehwegen bereits Glasfaser liegt. Das müsste bei niveaugleichem Ausbau tiefer gelegt werden, was mit weiteren erheblichen Kosten verbunden ist." Baubeginn soll im Oktober sein, die Fertigstellung der Gehwege ist bis zum Winter geplant. Die Gesamtmaßnahme "Dorfstraße" wird sich laut Bittel bis zum II. Quartal 2022 hinziehen.

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