Hagenbach: „Das ist jetzt eine Rennstrecke“

11.2.2017, 06:00 Uhr
Hagenbach: „Das ist jetzt eine Rennstrecke“

© Stefan Braun

Nachdem sie am Montag bei der Bürgerversammlung für Hetzelsdorf und Poppendorf noch im Kreuzfeuer der Kritik gestanden hatte, musste die Bürgermeisterin in Hagenbach nur zu wenigen kritischen Punkten eine Stellungnahme abgeben. Zuvor stellte Rose Stark den 27 Besuchern die aktuellen Geschäftszahlen der Gemeinde vor. Sie musste eine geringe Steigerung der Pro-Kopf-Verschuldung auf 96,79 Euro einräumen, wofür vornehmlich der Breitbandausbau beigetragen hat. Das Niveau sei aber nach wie vor gering, „davon können andere Kommunen nur träumen“, so Stark.

Bei normalem Geschäftsverlauf sei die Gemeinde in zwei Jahren schuldenfrei. Um 25 Personen leicht zugenommen hat die Einwohnerzahl auf nunmehr 2456 Pretzfelder. Rückläufig sind hingegen die Geburtenrate (von 24 auf 17) und die Sterberate (von 22 auf zehn). Umfangreiche Projekte im abgelaufenen Jahr waren neben dem Breitbandausbau unter anderem der Umbau des Feuerwehrhauses und die Sanierung mehrerer Brücken im Ortsbereich. Für 2017 stünden laut Stark der Neubau eines Trinkwasserbrunnens für die Wasserversorgung in Wannbach und Lützelsdorf sowie die Sanierung der Wehrstraße und der Judengasse auf der Agenda.

Tempo 30 gefordert

Umfangreichster Diskussionspunkt der nachfolgenden Fragestunde war der Neubau mit Begradigung der Straße zwischen der Staatsstraße 2260 und dem Ortseingang Hagenbach. Ein Bürger hatte festgestellt, dass dort seit der Begradigung viel schneller gefahren werde: „Das ist jetzt eine Rennstrecke.“ Außerdem würden die Autos mit stark überhöhter Geschwindigkeit das Ortsschild passieren. Dies sei besonders problematisch, da der Radweg von Pretzfeld kommend an dieser Stelle endet und die Radler die Straße passieren müssten, in umgekehrter Richtung endet hier der Fußweg und Fußgänger müssten über die Straße. Den Vorschlag des Bürgers nach generellen Tempo 30 nahm Stark sehr wohlwollend auf, entgegnete aber auch, dass es sich um eine Kreisstraße handele und die Gemeinde den Antrag auf eine Geschwindigkeitsbegrenzung sehr gut begründen müsse. Sie wolle zunächst eine Verkehrsschau in die Wege leiten.

Ein Thema, das alle Anwesenden sehr ärgerte, ist die Verschmutzung öffentlicher und privater Flächen durch Hundekot. „Die scheißen mir ständig vor meine Scheune und ich muss die Sauerei dann aufräumen“, ärgerte sich ein älterer Besucher. Für diese Worte gab es viel Zustimmung. Stark wies auf die bestehende Hundeverordnung der Gemeinde hin, „doch wenn sich keiner daran hält, haben wir nur wenig Möglichkeiten. Da hilft oftmals nur Zivilcourage, indem man den Hundehalter selbst anspricht“. Die Bürgermeisterin zeigte Verständnis für den Ärger, erklärte aber auch, dass ein Bußgeld nur verhängt werden könne, wenn gegen die Anleinpflicht verstoßen werde.

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