Halbmarathon-Nachfrage sorgt für Teilnehmerplus

2.9.2015, 18:13 Uhr
Halbmarathon-Nachfrage sorgt für Teilnehmerplus

© Archivfoto: Erich Malter

„Wir haben einkalkuliert, dass wir nicht nur auf positive Resonanz stoßen“, sagt Kulturamtsleiter Anton Eckert eingangs auf der Abschluss-Pressekonferenz zum Marathon. Schließlich findet der nun erstmals ohne die Große Kreisstadt Forchheim, die zunächst abwechselnd als Start- oder Zielort und in den vergangenen Jahren als fester Startort Teil der Veranstaltung war, statt. Die durchgängige Anbindung des Klinikums und Einsparungen beim logistischen Aufwand seien zentrale Argumente für Stadt und Organisatoren gewesen.

Mehr Teilnehmer

Aus sportlicher Sicht hat sich die Neuaufteilung der Strecke bereits bezahlt gemacht. „Wir haben bei den Anmeldezahlen eine Steigerung um 25 Prozent verzeichnet, einen Knick hat uns die große Hitzewelle zwischen Juli und August eingebracht, die den einen oder anderen Marathoni abgeschreckt hat“, erklärt Eckert. Erwartungsgemäß fiel die Neugier auf den erstmalig angebotenen Halbmarathon mit 562 Startern riesig au.

Für die ebenfalls neuen Disziplinen (10-km-Lauf und bis zu fünfköpfige Staffeln) bieten die Zahlen auf den ersten Blick ein ebenso düsteres Bild wie bei den Skatern, deren Gruppe von 287 auf 243 Teilnehmer weiter geschrumpft ist. Für die 10 km sind es mit rund 300 Meldungen über 100 weniger als im Vorjahr bei den 16 km und die etwa 200 Staffelteilnehmer kommen nicht an die 371 aus 2014 heran. „Man muss den neuen Distanzen Zeit geben, sich zu etablieren. Ich persönlich habe auf Anhieb nicht mit so reger Teilnahme gerechnet und sehe für die nächsten Jahre erhebliches Zulaufpotenzial“, berichtet Streckenmoderator und Lauftherapeut Michael Cipura. Anton Eckert erhofft sich im Hinblick auf die milden Wetterbedingungen einen kurzfristigen Schub durch Nachmeldungen. Dank des Halbmarathons und der nach wie vor beliebten Jugendläufe als Vorgeschmack am Samstag sind die 1482 Starter aus dem Vorjahr mit 1693 schon deutlich übertroffen. „Unser Ziel war es, wieder an der 2000er Marke zu kratzen, es könnte noch gelingen“, gibt sich Eckert optimistisch, an frühere Zeiten anknüpfen zu können.

Internationale Gäste

Indes erfreue sich der Landschaftsmarathon, der als oberfränkische Meisterschaft gewertet wird, unter seinen Stammgästen nach wie vor großer Beliebtheit, betont Experte Cipura. Die Wiederholungstäter rekrutieren sich nicht nur aus der Breitensportszene, sondern wie bei den Speedskatern (bayerische und nationale Elite kämpft um bayerischen Meistertitel) und Handbikern verstärkt auch aus dem überregionalen Läufer-Spitzenfeld. Mit Markus-Kristan Siegler (Erlangen), Marco Diehl (Butzbach, Hessen), Kerstin Steg (Fürth), Bärbel Hempel (Döbeln, Sachsen) und dem weiblichen Postergirl der neuen Werbebroschüre, Kristin Hempel (Erfurt), halten dem Wettbewerb zahlreiche frühere Sieger die Treue.

Zu den bekannten Mitfavoriten stoßen Jahr für Jahr, teilweise erst am Tag vor dem Rennen, weitere Topleute. „Die Prämien von 750 Euro für den Sieg und 250 Euro für einen Streckenrekord sind reizvoll“, weiß Cipura. Internationales Flair erhält der Marathon durch die Kroatin Marija Vrajic — ihre Bestzeit von 2:44 Stunden liegt unter dem aktuellen Streckenrekord — und die Polin Ewa Huryn (2:59 Stunden). „Die Titelverteidigung dürfte für Hempel schwer werden“, sagt Cipura. Bei den Männern werden die üblichen Verdächtigen (Siegler, Diehl) vom aktuellen Bayerischen Marathon-Meister Nico Jahreis (SG Sparkasse Hochfranken) und einem in Oberfranken bekannten Äthiopier-Duo. Badhane Gamachu krönte sich in Amberg zu Bayerns schnellstem Halbmarathon-Läufer, Eebbisaa Nagahoo gewann den Selber Halbmarathon. Vorjahressieger Endisu Getachew geht nach einer Verletzung im Halbmarathon an den Start.

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