Hohe Nachfrage nach Tagesmüttern im Landkreis Forchheim

30.4.2021, 08:04 Uhr
Hohe Nachfrage nach Tagesmüttern im Landkreis Forchheim

© Foto: Julian Stratenschulte/dpa

Die Pflegekinderrichtlinien für die Kindertagespflege wurden aktualisiert und waren Thema im Jugendhilfeausschuss des Landkreises. "Die Tagespflege im Landkreis Forchheim ist ein wichtiges Standbein", sagt Dieter Hümpfner vom Amt für Jugend, Familie und Senioren.

Neben der Vollzeit-Tagespflege - aktuell leben 126 Kinder im Landkreis Forchheim in Pflegefamilien - umfasst die Tagespflege auch Tagesmütter, die sehr gefragt seien. Immer mehr Eltern hätten sich in den vergangenen Jahren mit der Bitte an das Jugendamt gewandt, ihnen einen Tagespflegeplatz zu vermitteln.

Zu wenig Betreuungsplätze

"Die Tendenz ist steigend", sagt Hümpfner. Im Kita-Bereich gibt es zu wenig Betreuungsplätze, auch Betreuung zu Randzeiten sei zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf gewünscht. Die Nachfrage nach Tagesmüttern sei hoch. "Der Qualifizierungskurs findet statt in Präsenz nun online statt und wir sind wieder dabei, Tagesmütter zu akquirieren", erklärt Hümpfner.

Das Pflegegeld wurde nach den Empfehlungen des Bayerischen Städte- und Landkreistages erhöht, wie Hümpfner erklärt. Seit 2014 schließt sich der Landkreis diesen Empfehlungen an. Seit 2017 erfolgen Anpassungen zum 1. Juli, aber ausnahmsweise soll dies nach einer Verzögerung nun zum 1. Januar 2021 erfolgen.

Bei einer Betreuungszeit von 40 Stunden wurde eine Sachkostenpauschale von 310 Euro vorgeschlagen. Das Pflegeld in der Kindertagespflege setzt sich zusammen aus dem sogenannten Anerkennungsbeitrag und der Sachkostenpauschale, die Raumkosten, Strom, Reinigung und Essen umfasst.

Bislang betrug die Pauschale für Kinder unter drei Jahren 260 Euro und für Kinder über drei Jahren 310 Euro. Nach den neuen Richtilinien dann 275 Euro für Kinder unter drei Jahren und weiterhin 310 Euro für Kinder über drei Jahren.

Meistgebuchte Kateogrie

Entsprechend der meistgebuchten Kategorie im Landkreis (6 bis 7 Stundne pro Tag und eine Tagespflegeperson mit 20 Prozent Zuschlag) ergeben sich folgende Pflegegelder: 702,63 statt bisher 647,50 Euro für Kinder unter drei Jahren und 575,57 statt bisher 544,25 Euro für Kinder über drei Jahren.

Das entspreche einer Erhöhung von 8,51 und 5,75 Prozent. "Eine moderate Erhöhung", sagt Hümpfner. In Großstädten sei eine häufigere Anhebung dre Pauschale üblich, aber nicht in Landkreisen.

Nach dem Kurs in anderen Landkreis ziehen

"Ich muss eine Lanze für die Tagesmütter brechen", sagt Lisa Hoffmann, Kreisvorsitzende der Awo Forchheim. Sie leisteten gute Arbeit und seien gut organisiert. "Das ist eine indirekte Versorgung der Krippenkinder. Der Verdienst könnte noch mehr sein. Es ist eine Erhöhung, das ist schon mal gut", so Hoffmann.

Wie viele Anwärterinnen für den Qualifizierungskurs es gibt und wie viele ihn abschließen, wollte Kreisrat Jakob Müller (Grüne) wissen. Heuer gab es sieben Bewerbungen, so Hümpfner. Immer wieder komme es auch vor, dass Teilnehmerinnen den Kurs abbrechen oder im Anschluss in einen anderen Landkreis ziehen.

Der Jugendhilfeausschuss nimmt Kenntnis von den aktualisierten Tagespflegerichtlinien und beschließt die Erhöhung des Pflegegeldes sowie die Anpassung der Richtlinien für den Landkreis Forchheim rückwirkend ab 1. Januar.

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