Holzfeuer beleuchteten den vorweihnachtlichen Ort

21.12.2014, 18:40 Uhr
Holzfeuer beleuchteten den vorweihnachtlichen Ort

© Thomas Weichert

Angeführt wurde die Prozession wie immer von den Ministranten. Das Allerheiligste unter dem Baldachin trug Pfarrer Matthew Anyanwu durch den Ahorntaler Ortsteil. Fahnenabordnungen der Feuerwehren Oberailsfeld, Unterailsfeld, Rabeneck und Kirchahorn sowie des Schützenvereins Sieghardtor Köttweinsdorf begleiteten wie jedes Jahr die ruhig verlaufene Prozession.

Besucher kommen von weit her

Die drei Berghänge rund um das Dorf, die Bauernleite, der Taubenstein und der so genannte Radlerfelsen hinter der Brauerei Held, erstrahlten wieder im Lichterglanz der rund 100 Holzfeuer, die zahlreiche Helfer aus Oberailsfeld und den umliegenden Ortschaften im Auftrag des 900-Jahrvereins Oberailsfeld rechtzeitig vor Prozessionsbeginn angezündet hatten. Die Besucher und Prozessionsteilnehmer, die die Illumination der Berghänge miterleben wollen, kommen inzwischen auch von weiter her nach Oberailsfeld.

Eingeführt wurde der alte Brauch erstmals wieder 1985, damals noch mit selbst gebastelten Fackeln und weit weniger Feuern. Heute sind es wieder rund 100 Holzfeuer die rund um den Ort herum in den Hängen aufgeschichtet werden. Innerorts sorgen die Mitglieder des Vereins 900 Jahre Oberailsfeld inzwischen ebenfalls mittels Wachsleuchten, die an den Straßenrändern aufgestellt werden, für anheimelnde Beleuchtung.

In Oberailsfeld ist man sehr darauf bedacht, den religiösen Kern dieses Kirchenfestes zu erhalten. Der Glaube steht im Mittelpunkt und daher sucht man auch vergeblich nach Verkaufsbuden oder Bratwurst- und Glühweinständen.

Andachten für Kranke

Begonnen hatte der Bettag bereits um 9 Uhr morgens mit dem „Aussetzungsamt“. Danach folgen stündlich Andachten für die Orte Köttweinsdorf, Zauppenberg, Oberailsfeld, Eichenbirkig, Hungenberg, Pfaffenberg, Kirchahorn und Unterailsfeld sowie für die Kranken und Verstorbenen. Betschluss, also die letzte kurze Andacht vor der Lichterprozession, ist dann gegen 19 Uhr. Wie die älteren Oberailsfelder noch zu berichten wissen, gab es die Feuer an den Berghängen bereits in den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Im Dritten Reich war der Brauch verboten, danach wurden die Feuerstellen wegen der Verbuschung der Hänge auf rund 15 Stück reduziert.

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