Hunderte staunten in Effeltrich beim Georgi-Ritt

7.4.2015, 06:00 Uhr
Der traditionelle Georgi-Ritt in Effeltrich war wieder ein echter Publikumsmagnet.

© Roland-Gilbert Huber-Altjohann Der traditionelle Georgi-Ritt in Effeltrich war wieder ein echter Publikumsmagnet.

Die Feierlichkeiten zu Ehren des heiligen Georgs, der der Patron aller Reiter ist, starteten mit einer obligatorischen Messe in der restlos gefüllten Effeltricher Wehrkirche. Im Anschluss machte sich Pfarrer Albert Löhr auf zur alten Dorflinde. Hier warteten bereits bei sonnigem, aber kaltem Aprilwetter Hunderte Schaulustige und Reiter auf den 70-jährigen Priester.

Zuerst segnete Löhr – festlich gekleidet in einem rot-goldenen Kirchengewand – die Pferde mit Weihrauch und Weihwasser und mahnte an, Tiere als Teil der Schöpfung Gottes stets zu würdigen. Nach einem gemeinsamen Vaterunser, das alle laut mitbeteten, bestieg er gegen 10.30 Uhr selbst einen edlen Rappen. Unter den feierlichen Klängen des Effeltricher Musikvereins setzte sich Löhr an die Spitze des Umzuges, der wie jedes Jahr um Wehrkirche und Dorflinde führte.

Begleitet wurde der reitende Priester von zahlreichen Ministranten, die neben seinem Pferd mitliefen. Für Staunen sorgten auch zwei stattliche Rheinländische Kaltblüter. Geritten wurden die sandfarbenen, mannshohen Pferde von Effeltrichs ehemaligem Bürgermeister Richard Schmidt und dem Nürnberger Bernd Lehneis – beide gekleidet in ortstypischer Tracht und ausgestattet mit Lanze und Fahne zu Ehren des heiligen Georgs, der im vierten Jahrhundert nach Christus als Märtyrer gestorben war.

Ihnen folgten insgesamt 110 Pferde und Reiter, die in der Regel in Reitclubs der näheren Umgebung organisiert sind. Während manche der Tiere rustikal im Western-Look daherkamen, waren andere besonders gestriegelt, mit Schleifen und Decken geschmückt und trabten elegant. Auch zwei sehr edle Kutschengespanne sorgten bei den Zuschauern für Staunen und Applaus. Gleiches galt für den langen, von zwei Pferden gezogenen Wagen, in dem Effeltrichs Bürgermeisterin Kathrin Heimann in Tracht Platz genommen hatte.

Freuen über Ross und Reiter taten sich nicht nur alteingesessene Effeltricher, sondern auch Auswärtige. Einer von ihnen war Dietmar Neumann aus Erlangen, der den Georgi-Ritt mit seiner Frau und seiner Tochter zum ersten Mal miterlebt hat: „Hier kann man das Fränkische noch richtig erleben, im Gegensatz zum international geprägten Erlangen, wo Siemens und die Universität Menschen aus allen Ländern anziehen.“ Seine Frau Käthie stimmte ihm zu und fügte an: „Wie am Land Tradition und Gemeinschaft gepflegt wird, ist etwas Besonderes.“

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