Igensdorf: "Die Lindlberchler" singen Mundart

30.8.2019, 12:00 Uhr
Igensdorf:

© Rolf Riedel

Schon vor zwei Jahren hatten Karl-Heinz Burkhardt und Franz Kühnl, zwei Mitglieder der Volkstanzgruppe beim Igensdorfer Musik- und Trachtenverein, die schon immer gerne gesungen haben, die Idee eine Singgruppe zu gründen.

Als sie nach zwei weiteren ambitionierten Sangesbrüdern suchten, fanden sie Ludwig Uebel, der seit mehr als 50 Jahren beim Männer-Gesangverein "Edelweiß" Lindelbach-Stöckach singt. Außerdem den weit über die Grenzen Gräfenbergs hinaus bekannten Konrad "Conny" Kunzmann vom MGV "Frankonia", der zudem noch Gitarre spielen kann. Anfänglich nannten sie sich "Karl Heinz Burkhardt und Freunde". Ihre ersten Auftritte fanden vor allem bei Senioren-Nachmittagen statt.

Die Mundpropaganda half ihnen zu immer mehr Auftritten. Dann kam der Wunsch nach einem Namen auf, mit dem man den "Viergsang" identifizieren konnte. Drei von ihnen kommen aus Igensdorf, Burkhardt aus Mitteldorf, Kühnl aus Stöckach und Uebel aus Unterlindelbach, nur Kunzmann stammt aus Gräfenberg. So bot es sich an, eine Ortsbezeichnung aus dem näheren Umfeld zu wählen.

Der Lindelberg, 545 Meter hoch, ist die höchste Erhebung zwischen Ober- und Unterlindelbach sowie Stöckach. Weil den vier sangesfreudigen Franken der "frängische" Dialekt besonders am Herzen liegt und sie "frängische Lieder, die mer nimmer su hörd" singen, nannten sie sich fortan "Die Lindlberchler".

Inzwischen haben sie ein breites Repertoire an fränkischen Mundartliedern einstudiert, die einen ganz starken regionalen Bezug haben, wie das "Bärnfälser Lumperlied", den "Gängerlaswird" und wenn es im Böhmerland einen berühmten Wind gibt, dann gibt es auch "den fränkischen Wind" oder "Im Frankenland" und "oh du mei Jungferla" und "wenn´s an schöiner Summer git, git´s a a schöins Hei".

Damit es nicht zu einseitig wird, trägt Conny Kunzmann zwischen den Liedern auch ein paar fränkische Geschichten von regionalen Mundartdichtern vor, die sich in das Liedgut einfügen, wie vom "Schloudfeecher vo Schweinau" oder dem "Langhulz-fohrer", vom "Dschendlmän" und vom "Dritten Könich vo Nazareth".

Inzwischen sind ihrem ersten öffentlichen Auftritt im Jahr 2017 viele andere gefolgt. Nun traten sie bei dem Jubiläums-Musikantenstammtisch der Gebrüder Ottenschläger in Schellenberg erstmals mit großem Erfolg vor einem größeren Publikum auf.

Das hat auch den "Verein zur Wahrung des Fränkischen Brauchtums" als Veranstalter, der zusammen mit dem Heimatverein und der Arbeitsgemeinschaft Fränkische Volksmusik den "Tag der Fränkischen Volksmusik" am Sonntag, 1. September im Innenhof der Forchheimer Kaiserpfalz von 14.30 Uhr bis 17 Uhr ausrichtet, dazu bewogen, die vier Heimatsänger für diesen Anlass unter Vertrag zu nehmen.

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