Immer Ärger mit Senioren

FORCHHEIM - Die Stadt Forchheim hat ihren Seniorenbeirat. CSU-Stadtrat Gerhard Käding wurde zum Seniorenbeauftragten gewählt. Doch die Diskussion vor der Abstimmung im Rat zeigte: Harmonie kehrt bei diesem Thema noch lange nicht ein.

Mit großer Mehrheit war der 63-jährige Käding gewählt worden. Neben seiner eigenen CSU hatten ihn die SPD sowie die Stadträte Ulrich Schürr (JB), Peter Kaiser (fraktionslos) und Sebastian Platzek (FDP) unterstützt. Die Kandidaten Sabine Dittrich von der FGL und Albrecht Waasner von den Freien Wählern waren chancenlos.

Doch die Wahl Kädings war das einzig klare am Tagesordnungspunkt „Seniorenbeirat“. Vor allem der fraktionslose Peter Kaiser war mächtig sauer. Noch im September hatte Kaiser in einer denkwürdigen Sitzung des Hauptausschusses durchgesetzt, dass die Schützen einen Vertreter in den Beirat senden dürfen. Sie seien bei der Seniorenarbeit bedeutend, aber kein Mitglied im Landessportverband, der eine Vertreterin entsendet.

Denkwürdig war die Debatte im Ausschuss, weil sie so nie hätte stattfinden dürfen: Denn bereits im November 2009 war die Beiratssatzung, die die Besetzung regelt, vom Stadtrat beschlossen worden.

Wortgefecht mit Kaiser

Darauf wies OB Franz Stumpf hin, der sich in der Folge ein Wortgefecht mit Kaiser lieferte. Denn der OB ließ über die alte Fassung der Satzung abstimmen – ohne Schützen. Kaiser kritisierte die Verwaltung, „die ihre Arbeit nicht gemacht hat“. Stumpf konterte: „Sie haben doch nicht aufgepasst.“

In der Liste der Verbandsvertreter hatte auch CSU-Fraktionsvorsitzender Udo Schönfelder einen Makel gefunden. Parteipolitisch neutrale Personen sollten gefunden werden. Doch die Arbeiterwohlfahrt wird von ihrer Geschäftsführerin vertreten, Lisa Hoffmann, bekanntlich SPD-Stadträtin. Man habe niemand anderen, verteidigte sie SPD-Stadträtin Anita Kern. Stumpf fand die Doppelfunktion „nicht sinnvoll, aber erlaubt“. So richtig sauer war Schönfelder indes nicht. Bei der Wahl der zwei „unabhängigen“ Seniorenvertreter stimmte die CSU für den ehemaligen SPD-Stadtrat Klaus Thormann.

Der neue Seniorenbeirat: Lisa Hoffmann (Awo), Elfriede Küttinger (Seniorenbüro), Werner Strobel (St. Anna), Marianne Höller (St. Martin), Karl-Heinz Kremer (Katholische Seelsorge Buckenhofen/Burk), Tobias Steinke (Christuskirche, St. Johannis), Lorenz Kaiser (Volkshochschule), Peter Ehmann (Caritas), Ulrike Ponater (BLSV), Vera Hain (Bayerisches Rotes Kreuz), Stefanie Hellmann (Diakonie), Wolfgang Caps (ASB), Klaus Thormann, Wolfram Ulrich Bleile (beide unabhängig).