Immobilienpreise steigen auch in Forchheim stark an

22.5.2018, 10:00 Uhr
Um mehr Wohnraum zu generieren, wird in Innenstädten mehr verdichtet, wie hier die Wohnungen am Brauhaus zeigen.

© Peter Roggenthin Um mehr Wohnraum zu generieren, wird in Innenstädten mehr verdichtet, wie hier die Wohnungen am Brauhaus zeigen.

„Wir bewegen uns auf einem guten Niveau“, stellte der Sparkassen-Vorstandsvorsitzende Ewald Maier fest. Im Landkreis hat es im vergangenen Jahr 408 Baufertigstellungen gegeben und damit 57 mehr als im Vorjahr. Gleichzeitig können Wohnimmobilien der Nachfrage nicht immer gerecht werden, wie Dominik Müller von der Landesbausparkasse (LBS) Bayern wusste. Drei Punkte seien dabei besonders wichtig. Bayern würde einen stetigen Zuzug aus dem In- und Ausland erleben, außerdem gebe es immer mehr Haushalte, in denen immer weniger Personen leben. „Es findet eine zunehmende Singularisierung statt“, fand Müller.

Neben diesen Entwicklungen käme auch noch dazu, dass die Ansprüche der Bevölkerung sich geändert hätten, Bestandswohnungen würden oft nicht mehr den Vorstellungen heutiger Interessenten entsprechen. Auch bezogen auf das gesamte bayerische Gebiet gibt es insgesamt zu wenige Immobilien. Das Ziel von Innenminister Joachim Herrmann (CSU), 70.000 Neubauten zu errichten, wurde auch 2017 mit etwas mehr als 60.000 fertiggestellten Immobilien nicht erreicht.

Die LBS Bayern leitet aus dem angespannten Markt auch die Preissteigerungen ab. Durchschnittlich stiegen die Kaufpreise der vermittelten Häuser und Wohnungen 2017 um 9,4 Prozent, bei gebrauchten Wohnungen stieg der Durchschnittspreis im Vergleich zum Vorjahr sogar um 14 Prozent auf knapp unter 20.000 Euro.

Zinsen steigen wieder an

Im Gegensatz zu den Vorjahren stiegen zum Jahreswechsel die Zinsen wieder an, was sich für die LBS aufgrund der Zinssicherung positiv auf den Abschluss von Bausparverträgen auswirkt. „Die sehr niedrigen Zinsen sind für alle, die ein Eigenheim haben wollen, ein Vorteil“, so Dominik Müller.

In Forchheim sieht Ewald Maier einen Kostenvorteil für Eigentümer gegenüber Mietern von knapp 34 Prozent. Auch die Preisanstiege tun dieser Entwicklung keinen Abbruch: Neue Doppel- und Reihenhäuser kosten im Landkreis zwischen 280.000 beziehungsweise 475.000 Euro. Vor allem bei den hochwertigen Immobilien in bevorzugten Lagen hat es in den letzten Jahren deutliche Anstiege gegeben — teilweise von über 40 Prozent.

Der Neubaubedarf in Stadt und Landkreis Forchheim wird anhalten, dem ist sich Ewald Maier sicher: „Arbeitsplätze ziehen Wohnungen nach sich“, meint er und spricht die gewerbliche Entwicklung der Stadt an. Städte hätten jedoch das Problem, neuen Baugrund bereitzustellen. „Forchheim hat in der Verdichtung gewonnen“, sagt er und meint die neuen Wohnungen am Brauhaus, im Klostergarten oder am alten Hallenbad.

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