In Forchheim sind Vorlese-Eltern gefragt

16.11.2013, 11:00 Uhr
In Forchheim sind Vorlese-Eltern gefragt

© Roland Huber

„Superwurm, der Superheld, ist der tollste Wurm der Welt!“ krähen die Kinder. Nadine Kovacevic, eine der Vorlese-Mütter im Gerhardinger Kinderhaus, muss die Buchseiten nur noch zum richtigen Zeitpunkt umblättern. Ihre Gruppe kann viele Reime von „Superwurm“ auswendig.

Anlässlich des Vorlesetags sind rund zehn Mütter und Väter in das Kinderhaus gekommen um dort Geschichten und Bilderbücher vorzutragen. Nicht bei allen „Leseinseln“ geht es so hoch her wie beim „Superwurm“. Immer jedoch sind die Kinder gespannt und begeistert. Mal ist die Schar größer, mal kleiner — aber überall lesen Eltern vor, zeigen Bilder, verstellen ihre Stimme, erklären und ergänzen.

Lesematerial gibt es genug. In der vorangegangenen „Büchermitbringwoche“ durfte jedes Kind sein Lieblingsbuch im Kindergarten vorzeigen. „Da waren viele Sachbücher dabei“, berichtet Maria Schreyer, Leiterin der Kindergruppe „Vogelschar“. „Kinder wollen gerne Dinge wissen; verstehen, wie Sachen funktionieren. Sie wollen aber nicht mit einem Buch irgendwo abgestellt werden.“

Vorlesen ist keine Alterssache

Das Interesse an Sachthemen bejaht auch Hannes. Der Zwölfjährige ist „Hortbürgermeister“ im Kinderhort Sattlertorstraße. Dort sind gerade die Älteren der fünften bis siebten Klasse vor allem von geschichtlichen Themen begeistert.

Der Vorlesetag lief im Hort etwas anders ab als im Kindergarten: „Die Kinder konnten sich im Vorfeld für einen der vier Vorleser und das Buch, das er oder sie mitbringt, entscheiden“, erzählt Ulrike Haas, die Leiterin des Horts. „Nach der Vorlesezeit können sie sich noch weiter mit dem Thema des Buches beschäftigen. Beispielsweise bastelt die Gruppe, die ,Das kleine Gespenst’ gelesen hat, danach eine Gespenstermarionette.“

Auch im Hort ist keine Langeweile beim Vorlesen zu sehen. „Die Kinder lieben Vorlesen, die Kleinen noch etwas mehr als die Großen“, so Haas. Die würden sich eher zu zweit oder dritt zurückziehen und gemeinsam schmökern. Aber egal in welchem Alter: Beim Vorlesen bekämen sie Zuwendung und Aufmerksamkeit. Die würden sie alle lieben.

Die Vorleseaktion war die Erste, die im Hort stattgefunden hat. So gut, wie sie den Kindern gefallen hat, wird es aber nicht die Letzte bleiben.

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