Jahn kontert sich im Spitzenduell zum Sieg

21.9.2014, 21:55 Uhr
Jahn kontert sich im Spitzenduell zum Sieg

© Foto: Viktoria Aschaffenburg

Einigen besonders eingefleischten Fans des ehemaligen Zweitligisten vom Untermain unter den über 600 Zuschauern im Stadion am Schönbusch schmeckte das Zustandekommen der Niederlage für ihr keineswegs enttäuschendes Team überhaupt nicht. Verbal ließen sie ihren Frust heraus und wurden von Ordnern besänftigt, während die Forchheimer ihr Auslaufprogramm absolvierten. Clever hatten die gespielt und „zum richtigen Zeitpunkt auch Glück gehabt“, wie Jahn-Coach Michael Hutzler hinterher nicht ohne etwas Demut einräumte.

Beck rettet zweifach

Hutzler hatte seiner Elf ein Defensivkonzept verpasst, verzichtete auf seine zweite Sturmspitze Adem Selmani. „In den letzten Wochen mussten wir immer das Spiel machen. Diesmal sind wir kompakt gestanden und haben auf Konter gelauert“, erklärt Co-Trainer Christian Michl. Forchheim stand sehr tief und ließ den Favoriten kommen. Dabei stürzten die jungen Aschaffenburger die Hintermannschaft der leicht ersatzgeschwächten Gäste mit sehenswerten Kombinationen mehrfach in Verlegenheit. Florian Pieper kam in der 15. Minute aus 14 Metern frei zum Abschluss, scheiterte an der Fußabwehr von Jahn-Keeper Rüdiger Beck. Der 40-jährige Routinier war auch in der 22. Minute zur Stelle, tauchte nach einer Flanke von der rechten Seite einen platzierten Kopfball von Pieper noch aus dem unteren Eck. Als sich die Spieler von Viktoria-Trainer Slobodan Komljenovic noch bei Schiedsrichter Steffen Brütting aus Effeltrich – eine unglückliche Ansetzung des Verbandes, wie sich alle Beteiligten einig waren – über ein angebliches Foulspiel im Forchheimer Strafraum beschwerten, rollte der Gegenangriff. Eine Hereingabe von Rechtsverteidiger Bastian Schäferlein geriet zum Beinschuss, in der Mitte bugsierte Youngster Mergim Bajrami, der für den verletzten Thomas Roas in die Anfangsformation rückte, den Ball ebenfalls mit etwas Glück und einem Tunnel über die Linie (28.). Mit dem schmeichelhaften 1:0 ging es in die Halbzeitpause.

Mit wütenden Attacken eröffnete Aschaffenburg den zweiten Durchgang. Doch Forchheim war bestens darauf eingestellt und überstand die anfängliche Drangphase, obwohl es nach vorne wenig Entlastung gab. Nach knapp einer Stunde aber hatte Viktoria-Akteur Pieper die Riesenchance zum Ausgleich, als er schon am Torwart vorbei war und im Fallen nur die Querlatte traf.

Becker sieht rot

In der 70. Minute erhitzte ein Schiedsrichterpfiff die Gemüter der Heimfans endgültig. „Ich denke es hat jeder im Stadion gesehen, dass Olli Seybold von den Beinen geholt worden ist“, verstand Christian Michl die Aufregung nicht. Schäferlein war es egal, er verwandelte den Strafstoß zum 0:2. Forchheims Cheftrainer Hutzler reagierte und brachte Defensivmann Sven Becker für den angeschlagenen Konrad. Wegen eines überharten Einsteigens an der Eckfahne sah jener Becker jedoch keine 180 Sekunden nach seiner Einwechslung die Rote Karte. Die verbliebenen zehn Mann des Jahn verteidigten nun, angeführt von ihrer Zweikampf-Maschine Tobias Eisgrub, umso intensiver. Das feldüberlegene Aschaffenburg probierte in den letzten zehn Minuten noch einmal alles, kam aber nicht mehr gefährliche in Tornähe. Einen letzten Konter schloss Selmani auf Vorarbeit von Dominik Zametzer zum 0:3-Endstand ab. „Kompliment an die Truppe, sie hat echte Leidenschaft gezeigt und unsere Ausfälle kompensiert“, stellt ein zufriedener Michael Hutzler fest.

Jahn: Beck; Konrad (72. Becker), Özdemir, Neudecker, Schäferlein, Eisgrub, List (50. Selmani), Göbhardt, Clausnitzer, Bajrami, Seybold (81. Zametzer).

Schiedsrichter: Brütting (Effeltrich), Zuschauer: 650.

Tore: 0:1 (28.) Bajrami, 0:2 (71., Foulelfmeter) Schäferlein, 0:3 (89.) Selmani.

Rote Karte: Becker (Jahn) wegen groben Foulspiels (74.).

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